Die Natur im Minia­tur-For­mat: Bon­sai in Tokio

Zur­zeit ist Japan in wei­ter Fer­ne. Träu­me von einer Japan-Rei­se darf man aber wei­ter­hin. In die­ser neu­en Serie stel­le ich Orte vor, die man besu­chen soll­te, sobald die­se Kri­se ein­mal vor­bei ist. Die­ser Arti­kel ist in Zusam­men­ar­beit mit Go Tokyo ent­stan­den, Tokios offi­zi­el­lem Tou­ris­mus­por­tal. Wei­te­re Inspi­ra­tio­nen fin­den Sie auf mei­nem Insta­gram-Kanal wie auch in mei­nem Rei­se­buch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyo­to».

DREI MAL BON­SAI IN TOKIO

Die Bon­sa­ik­unst ist eng mit den japa­ni­schen Tra­di­tio­nen ver­bun­den, die nach dem per­fek­ten Gleich­ge­wicht zwi­schen natür­li­cher und künst­li­cher Schön­heit stre­ben und stets im Ein­klang mit der Natur ste­hen. In Japans Haupt­stadt wird auch heu­te noch die­se mehr als 2000 Jah­re alte Tra­di­ti­on gepflegt – teils auch auf moder­ne Weise.

1) Die Natur im Miniaturformat

Shunkaen Bon­sai Museum

Er beschäf­tigt sich seit mehr als 40 Jah­ren mit der Bon­sai-Zucht und gehört zu den berühm­tes­ten Meis­tern sei­nes Fachs in Japan: Kunio Koboya­shi ist welt­weit für sei­ne zeit­ge­nös­si­sche Bon­sai-Kunst bekannt und kre­iert bis heu­te zeit­lo­se Kunst­wer­ke, die die Jahr­zehn­te und sogar Jahr­hun­der­te über­dau­ern. Was sei­ne Werk­zeu­ge betrifft, so bedient sich der Auto­di­dakt an klas­si­schen Bon­sai­sche­ren und -zan­gen, aber auch eine Ket­ten­sä­ge fin­det regel­mä­ßig Ver­wen­dung. Koba­ya­shi ist bekannt für sei­nen ein­zig­ar­ti­gen Aji no aru-Bon­sai-Stil, der von har­ten Lini­en bestimmt ist und den Ein­fluss von natür­li­chen Ele­men­ten wie Regen, Wind oder Schnee andeutet. 

Shunkaen Bon­sai Museum

Wer dem Meis­ter bei sei­ner Arbeit über die Schul­ter bli­cken möch­te, der soll­te unbe­dingt das Shunkaen Bon­sai Muse­um in Tokios Stadt­teil Edo­ga­wa besu­chen. Das Muse­um beher­bergt mehr als 1000 der Minia­tur­bäu­me, dar­un­ter auch Exem­pla­re die bereits meh­re­re Jahr­hun­der­te alt sind. Der Ein­tritt beträgt 800 Yen pro Per­son. Für zir­ka 5000 Yen kön­nen sich Besu­cher auch selbst in der Bon­sai-Kunst ver­su­chen und an einem ein­stün­di­gen Kurs teilnehmen.

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2) Dry Bonsai

Dry Bonsai: Eine Neuinterpretation der Bonsai-Kultur.
Dry Bon­sai: Eine Neu­in­ter­pre­ta­ti­on der Bon­sai-Kul­tur. Dry Bon­sai Ginza

Wer kei­nen grü­nen Dau­men hat, sich den­noch einen Bon­sai nach Hau­se holen möch­te, der soll­te einen Besuch in Gin­za ein­pla­nen. Im Laden von Bon­sai-Künst­ler Shi­geo Fuji­ta und Aka­ri Sato fin­den Besu­cher eine ganz neue Art der Minia­tur­bäu­me vor – Dry Bon­sai. Seit 1992 übt sich Shi­geo Fuji­ta in der Bon­sai-Kunst und hat dabei ein neu­ar­ti­ges Kon­zept ent­wi­ckelt, das den tra­di­tio­nel­len Baum in eine zeit­ge­mäs­se Kunst­form ver­wan­delt hat. Getreu dem japa­ni­schen Wabi sabi-Kon­zept, bei dem das Erken­nen von Schön­heit in ver­gäng­li­chen oder unvoll­kom­me­nen Din­gen im Vor­der­grund steht, recy­celt er alte, tro­cke­ne Bon­sai-Bäu­me und rückt sie erneut ins künst­le­ri­sche Licht. Eini­ge der tro­cke­nen Bon­sais setzt Fuji­ta in ihrer ursprüng­li­chen Rein­form in Sze­ne, damit ihre ele­gan­te Form im Vor­der­grund steht; ande­re wer­den mit kon­ser­vier­ten Blät­tern oder Blu­men geschmückt. Der Preis für eines die­ser Kunst­wer­ke beginnt bei 10’000 Yen, Minia­tur­mo­del­le sind bereits für 400 Yen erhält­lich. Auch in die­sem Laden kön­nen Besu­cher ihren ganz eige­nen Dry Bon­sai kre­ieren und mit nach Hau­se nehmen. 


3) Tau­send Kra­ni­che und ein Bonsai

Rhapsody:  Naoki Onogawa kombiniert die Papierfalttechnik mit traditionellen Bonsais.
Rhap­so­dy: Nao­ki Ono­ga­wa kom­bi­niert die Papier­falt­tech­nik mit tra­di­tio­nel­len Bon­sais. Nao­ki Onogawa

Es gibt sie in allen For­men und Far­ben: Ori­ga­mi, die japa­ni­sche Kunst des Papier­fal­tens hat schon so manch einen vor Her­aus­for­de­run­gen gestellt. Zu den wohl belieb­tes­ten Falt-Figu­ren zählt der Kra­nich, der gera­de im Land der auf­ge­hen­den Son­ne eine beson­de­re Bedeu­tung hat, denn er steht für ein lan­ges Leben und Glück. So besagt eine japa­ni­sche Legen­de, dass dem­je­ni­gen, dem es gelingt 1000 Kra­ni­che zu fal­ten, genau dies wider­fährt. Inspi­riert von die­ser Legen­de hat der japa­ni­sche Künst­ler Nao­ki Ono­ga­wa die Ori­ga­mi-Kunst auf eine neue Stu­fe geho­ben, denn er kom­bi­niert die Papier­falt­tech­nik mit tra­di­tio­nel­len Bon­sais. Hun­der­te von Minia­tur-Ori­ga­mi-Kra­ni­chen schmü­cken die zar­ten Bon­sai-Bäu­me in den unter­schied­lichs­ten Far­ben und Sti­len und las­sen so ein­zig­ar­ti­ge Kunst­wer­ke ent­ste­hen. Bei regel­mäs­si­gen Aus­stel­lun­gen in der Haupt­stadt kön­nen Urlau­ber die fili­gra­nen Bon­sais aus nächs­ter Nähe betrach­ten. Wei­te­re Wer­ke fin­det man zudem im Nao­ki Ono­ga­wa Muse­um auf der Insel Shōdoshima. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Tokio unter www​.goto​kyo​.org und www​.tokyo​to​kyo​.jp.

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