Japan plant die erste Einreiselockerung
Nach der Andeutung von Regierungsminister Daishiro Yamagiwa vergangene Woche (Asienspiegel berichtete), folgte am Wochenende die Bestätigung von Premierminister Fumio Kishida: Japan wird den Ende November 2021 auferlegten Einreisestopp für Ausländer nicht verlängern. Gleichzeitig bedeutet dies, dass ab dem 1. März 2022 mit weitreichenden Grenzöffnungen zu rechnen ist.
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Die Pläne
Noch hat sich die Regierung nicht detailliert dazu geäussert. Die Nikkei Shimbun hat jedoch in Erfahrung gebracht, wie diese Pläne aussehen. Demnach werden noch im Februar die ersten Geschäftsreisenden und Austauschstudenten, wieder einreisen dürfen. 1000 Personen pro Tag sollen es zunächst sein. Auch Ausländer mit einem neuen mittel- oder langfristigen Arbeitsvisum gehören zu dieser Gruppe. Ab dem 1. März 2022 wird schliesslich die grosse Öffnung für diese Gruppe erfolgen. Dann soll die maximale Anzahl erlaubter Einreisen von heute 3500 auf 5000 pro Tag erhöht werden. Ausserdem wird in Erwägung gezogen, die Quarantäne nach der Landung für Menschen mit einer dritten Impfung auf drei oder weniger Tage zu kürzen.
Dass es plötzlich vorwärtsgeht, überrascht nicht. Denn am 1. April 2022 beginnt das neue Schul- und Geschäftsjahr in Japan. Es stellt sich einzig die Frage, ob eine Obergrenze von 5000 Einreisen pro Tag ausreicht, um alle Personen rechtzeitig ins Land zu lassen? Dabei ist zu bedenken, dass auch Japaner und Foreign Residents, die stets aus- und einreisen durften, zu diesem Kontingent zählen. Es wird erwartet, dass die Regierung ihre Pläne noch diese Woche bekanntgeben wird.
Die Knacknuss Tourismus
Mit dieser Lockerung wird Japan zum Zustand von Anfang November 2021 zurückkehren, als die Regierung schon einmal dieselbe schrittweise Öffnung ankündigte. Erst wenn diese Phase der Normalisierung geschafft ist, werden sich die Behörden mit der Wiederaufnahme des Einreisetourismus beschäftigen können. Diesbezüglich ist jedoch nach wie vor unklar, wie das Land verfahren will. Denn bei den Expats, Geschäftsreisenden und Austauschstudenten setzt die Regierung ganz auf das Prinzip eines Unternehmens oder eines Bildungsinstitut, das für diese Personen bürgt. Auf Individualtouristen wäre ein solches System nicht übertragbar. Für eine Übergangsphase wären andere Ansätze gefragt.
Japan-Reisende werden sich somit weiterhin gedulden müssen. Für eine Kirschblüten-Reise wird es wohl auch in diesem Jahr nicht reichen. Es gibt jedoch zum ersten Mal seit langem wieder Grund zur Hoffnung, dass eine Japan-Reise für Ausländer in diesem Jahr doch noch Realität werden könnte.
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