Einmal via Japan um die Erde
Bis vor kurzem flogen alle europäischen Airlines auf dem Weg nach Japan über Russland (siehe rote gestrichelte Linie im Bild unten). Es war die direkteste Route zum Inselstaat. Dank der günstigen geografischen Lage verwandelte Finnair seinen Heimflughafen Helsinki sogar zu einem Hub für Flüge nach Ostasien. Seit der russischen Invasion in die Ukraine ist die sibirische Route keine Option mehr. Als Passagier muss man sich neuerdings gut überlegen, mit welcher Airline man nach Japan fliegen möchte. Denn je nach Fluggesellschaft kann die Routenwahl komplett unterschiedlich ausfallen (Asienspiegel berichtete).
Unmittelbar nach Kriegsausbruch etablierten sich zwei Varianten, die südliche und die nördliche Umgehungsroute. Die südliche führt über die Türkei, Georgien, Kasachstan, China und Südkorea nach Japan. Bei der nördlichen Route wird über Alaska, den hohen Norden Kanadas und Grönland geflogen. Letztere ist die Strecke, die europäischen Airlines während des Kalten Kriegs bevorzugten, mit dem Unterschied, dass damals noch ein Tankstopp in Anchorage nötig war. Zu Beginn hielten sich die Airlines auf dem Hin- wie auch auf dem Rückweg an die eine oder die andere Route.
Immer Richtung Osten
Einen anderen Ansatz verfolgt die Swiss. Von Zürich nach Tokio fliegt die Airline die Südroute. Hingegen fliegt sie neuerdings auf dem Rückweg über die Nordroute nach Zürich. Es geht also immer Richtung Osten, einmal um den nördlichen Teil der Erdkugel. Gemäss Informationen von flightradar24.com hat die Swiss seit dem 2. April 2022 konsequent diese Routenführung gewählt.
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Der Mutterkonzern Lufthansa fliegt bereits seit Mitte März diese Strecke, wie aerotelegraph.com berichtete. Mit dieser Flugroute kann dank des Jetstreams bis zu zwei Stunden Flugzeit eingespart werden. So dauerte beispielsweise der Flug von Tokio nach Zürich am 2. April 2022 exakt 13 Stunden 37 Minuten. Auf der Südroute hätte die Swiss mit 15 bis 16 Stunden Flugzeit rechnen müssen.
ANA und JAL
Die japanische Airline ANA hält sich derweil auf dem Hin- und auf dem Rückweg nach Europa strikt an die Südroute. Derweil führt die Verbindung Tokio-London von Japan Airlines seit Beginn des Kriegs konsequent über die Nordroute.
So gesehen bieten die Swiss wie auch Lufthansa eine Routenführung an, die stets eine vielfältige Aussicht verspricht, von der Wüste bis zur Polarlandschaft.
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