Pauschalreise Japan
Update, 1. September 20221
Japan wird die Obergrenze auf 50’000 erhöhen und Pauschalreisen ohne Guide zulassen. Mehr darüber lesen Sie im Artikel vom 2. September 2022.
Seit Juni 2022 sind die Grenzen für den Einreise-Tourismus nach Japan geöffnet. Trotzdem bleibt eine Japan-Reise mit vielen Hürden verbunden. Denn erlaubt sind einzig geführte Pauschalreisen, die von einer japanischen Reiseagentur umgesetzt werden muss. Diese übernimmt als einladende Organisation gegenüber den Behörden die Verantwortung für die reisende Person, sollte sich während der Reise ein Corona-Notfall ereignen. Ist ein Arrangement gebucht, trägt die Reiseagentur den Kunden in das Behördensystem ERFS ein. Anschliessend kann der Kunde mit einem entsprechenden Zertifikat bei der japanischen Botschaft einen touristischen Visumantrag zu stellen.
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Es verwundert nicht, dass diese Komplexität viele Interessenten abschreckt. Bis Ende Juli 2022 zählten die Behörden bescheidene 8000 Einreisen von Personen mit diesem spezifischen Touristenvisum (Asienspiegel berichtete). Zum Vergleich: in der Vor-Corona-Zeit wurden monatlich rund 2,5 Millionen ausländische Besucher gezählt.
Ein Blick in die Statistik für die kommenden Monate weist nicht auf einen deutlichen Aufwärtstrend hin. Demnach befinden sich im ERFS-System aktuell 23’074 Einträge (Stand: 25. August 2022) von ausländischen Personen, die vorhaben, bis Oktober eine Reise nach Japan zu unternehmen und hierzu eine entsprechende Pauschalreise gebucht haben. Die Mehrheit davon stammt aus Südkorea (4892 Einträge), den USA (3046), Thailand (2006), Australien (1754) und Frankreich (1623).
Pauschalreisen ohne Guide
Die japanische Regierung plant nun eine weitere Lockerung einzuführen, wie vergangene Woche bekannt wurde. Demnach hat sie vor, Pauschalreisen bald auch ohne Reiseführer zu erlauben (Asienspiegel berichtete).
Die Vorgabe der Pauschalreise und somit der Zwang, die Reise über eine japanische Reiseagentur zu buchen, würde jedoch erhalten bleiben – wobei zu sagen ist, dass diesbezüglich noch kein offizieller Entscheid gefällt wurde (Stand: 28.8.2022).
Eine Mehrheit bleibt ausgeschlossen
Ob Japan mit diesem Ansatz die Gäste wirklich in grösserer Zahl zurückgewinnen kann, bleibt fraglich. Hierzu reicht es aus, einen Blick auf einen Bericht der japanischen Tourismusbehörde aus dem Jahr 2019 zu werfen. Darin wurde unter anderem untersucht, wie die ausländischen Touristen ihre Reise organisieren.
Demnach tätigten 16,9 Prozent eine Gruppenreise. 6,5 Prozent unternahmen eine individuelle Pauschalreise, die über ein Reisebüro gebucht wurde. Derweil waren 76,7 Prozent der damals Befragten klassische Individualtouristen, die ihre Japan-Reise selbständig organisiert und gebucht hatten. Unter den Europäern fiel dieser Anteil noch höher aus. So waren beispielsweise 93,4 Prozent der Japan-Reisenden aus Deutschland Individualtouristen. Es ist nicht anzunehmen, dass sich diese Haltung nach drei Jahren Pandemie grundsätzlich verändert hat. Oder anders gesagt: Japan schliesst damit über 76 Prozent der Reisewilligen mit ihren aktuellen Beschränkungen aus.
Bestätigt wird diese Erkenntnis durch eine aktuelle Umfrage des Tokioter Tourismus-Unternehmens D2C unter 1700 Personen aus 52 Ländern. Diese ergab, dass 72 Prozent nicht nach Japan reisen werden, solange die strengen Einreiserestriktionen gelten. Als störend wurden die Bedingung der geführten Pauschalreise, die Visumpflicht und der PCR-Test vor dem Abflug angesehen (Anm. PCR-Test wird per 7. September für Geimpfte abgeschafft). Hinzu kommt die Tatsache, dass es an attraktiven alternativen Reisedestinationen ohne Restriktionen nicht mangelt.
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