Der grosse Wintereinbruch

Japan erlebt seit dem Wochenende den Wintereinbruch. Selbst im schneearmen Kagoshima auf der Südinsel Kyushu fiel am 18. Dezember bis zu 20 Zentimeter Schnee. Die grossen Schneemassen wurden jedoch, wie üblich, in den Regionen am Japanischen Meer und auf Hokkaido verzeichnet. In Teilen der Präfekturen Aomori, Yamagata, Fukushima und Niigata fielen teilweise bis zu 2 Meter Neuschnee. In Hijiori-Onsen in Yamagata waren es sogar 220 Zentimeter. Auch am heutigen Dienstag ist in diesen Regionen mit weiteren Schneefällen zu rechnen.
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Solche Wintertage führen regelmässig zu Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen. Die Schneestürme in Japan können derart heftig sein, dass innerhalb kürzester Zeit ein Weiterfahren nicht mehr möglich ist. Von Tachiōjō ist auf Japanisch die Rede. Viele Strassen und Autobahnen versinken regelrecht im Schnee. Es bilden sich kilometerlange Kolonnen (Asienspiegel berichtete). Gestern Nacht ereignete sich dieses Phänomen unter anderem bei Kashiwazaki in der Präfektur Niigata. Auf einer Länge von 20 Kilometern steckten 800 Autos stundenlang fest. Den gestrandeten Autofahrern mussten Lebensmittel und Getränke verteilt werden. Auch zahlreiche Bahnlinien mussten den Betrieb auf gewissen Abschnitten temporär einstellen (siehe Tweets unten).
Derweil ist der üppige Schneefall im Dezember eine gute Nachricht für die vielen Skiorte in Japan. Nach zwei Jahren der Pandemie und der Zurückhaltung stellen sich diese auf die grosse Rückkehr der Gäste Besucher in den kommenden zwei Monaten ein.
Japans Schneeland
Die Regionen am Japanischen Meer, die Alpen, der Nordosten und die Nordinsel Hokkaido werden in Japan als «Gebiete mit starken Schneefällen» (Gōsetsu-Chitai) definiert. Poetischer spricht man von Yukiguni, dem «Schneeland». Diese Regionen werden fast jeden Winter von Schneestürmen erfasst, die den Alltag stark beeinträchtigen.
Aus diesem Grund erliess Japan 1962 das «Gesetz über Sondermassnahmen für Gebiete mit starkem Schneefall». Regionen, die unter dieses Gesetz fallen, haben Anspruch auf finanzielle Hilfe bei der Schneeräumung und anderer Massnahmen, die zur Stabilität des Alltags und der lokalen Wirtschaft beitragen. 532 Gemeinden in 25 Präfekturen mit einer Gesamtbevölkerung von 19 Millionen Menschen haben den Status eines Gebiets mit starken Schneefällen. 10 Präfekturen werden in ihrer ganzen Fläche als schneereiche Zonen anerkannt. Sie sind das Herz des japanischen Winterlandes.
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