Den Übertourismus meiden
Japan meldete zuletzt 1,9 Millionen ausländische Touristen für den Monat Mai 2023. Damit zählt der Inselstaat wieder fast 2 Millionen ausländische Gäste pro Monat. Von den Rekordzahlen der Vor-Corona-Periode ist das Land aber noch weit entfernt. Dies hängt nicht zuletzt mit dem von Peking verhängten Verbot von Gruppenreisen nach Japan zusammen (Asienspiegel berichtete).
Für manche scheinen aber schon 2 Millionen zu viel zu sein. Immer wieder höre ich von Japanreisenden, dass die Zustände des Übertourismus wieder besorgniserregend seien. Bei solchen Aussagen frage ich mich manchmal, ob wir durch dasselbe Land gereist sind? Tatsächlich hielt sich bei meinen letzten Reisen nach Tohoku im Februar und nach Kyushu im Juni 2023 die Zahl der ausländischen Touristen, insbesondere aus dem Westen, in Grenzen. Zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich durch zu viele Besucher gestresst.
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Der beklagte Übertourismus hat viel mehr damit zu tun, dass zu viele Menschen zu den immer gleichen wenigen Sehenswürdigkeiten pilgern. Vor allem für westliche Besucher scheint sich die japanische Welt auf Tokio und Kyoto und einige weitere, mit dem Shinkansen gut erreichbare Orte zu beschränken.
Einige Tipps
Das muss nicht sein. Denn Japan ist ein riesiges Land mit vielfältigen Regionen, wunderschönen Landschaften und malerischen Dörfern. Mit ein paar Tipps können auch Sie dem Stress des Übertourismus entgehen:
- Meiden Sie die Hauptreisezeiten der ausländischen Touristen (Kirschblüte, Sommer) und der japanischen Inlandsreisenden («Golden Week», «Obon» im August, Neujahr). Japan ist das ganze Jahr über bereisbar.
- Reisen Sie in ländliche Gebiete. Dort finden Sie beschauliche Kleinstädte, eine atemberaubende Natur, gutes Essen und reiche Kulturschätze. Das Angebot ist unerschöpflich. Beispiele finden Sie in diesem Blog.
- Der Shinkansen deckt nur einen kleinen Teil des Landes ab. Um die versteckten Winkel des Landes zu erkunden, empfiehlt sich die Fahrt mit dem Nahverkehrszug, dem Lokalbus oder einem Mietwagen.
- Abseits der touristischen Pfade: In der Stadt und auf dem Land führen ausführliche Spaziergänge immer wieder zu überraschenden Entdeckungen. Denn gerade der gewöhnliche japanische Alltag hat viel zu bieten, weil er so anders ist.
- Meiden Sie Kyoto. Und wenn Sie schon nicht auf Kyoto verzichten können, dann besuchen Sie nicht die immer gleichen Sehenswürdigkeiten wie alle anderen. Die Stadt bietet mehr als 1600 Tempel und Schreine und ein wunderschönes Umland.
- Das Wichtigste ist eine gute Vorbereitung. Nehmen Sie sich einige Monate vor der Reise Zeit für Recherchen. Hingegen führen die sogenannten «Spontanreisen» in Japan immer wieder an die gleichen Orte: nach Tokio und nach Kyoto.
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