Das Ende der Minibar im Tokaido-Shinkansen

Die Minibar, der mobile Verkauf von Getränken und Speisen, gehörte jahrzehntelang zum festen Angebot der japanischen Shinkansen und Limited Express-Züge. Auf der beliebten Tokaido-Verbindung zwischen Tokio und Osaka ist die Auswahl besonders exklusiv. Denn hier kann man (ausser im lokalen Kodama-Zug) sogar Lunchboxen (Asienspiegel berichtete) und Schnitzel-Sandwiches (Katsu-Sando) vom Sitzplatz aus kaufen. Zu einem besonderen Kultobjekt hat sich das Sujahta Super Premium Ice Cream entwickelt. Dieses ist so hart, dass es in den sozialen Medien den Spitznamen «Shinkansen extrem hartes Eis» #shinkansensugoikataiaisu erhalten hat.
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Das allmähliche Ende der Minibar
Das Minibar-Geschäft auf vielen Shinkansen-Strecken geht jedoch allmählich dem Ende entgegen. Grund dafür ist die übermächtige Konkurrenz durch Convenience Stores und andere Geschäfte in den Bahnhöfen. Die meisten Fahrgäste decken sich daher vor der Reise mit den wichtigsten Lebensmitteln ein. Deswegen hat JR Central beschlossen, die Minibar auf den Shinkansen Nozomi und Hikari zwischen Tokio und Shin-Osaka zum 1. November 2023 abzuschaffen. Die Bahngesellschaft hat sich wegen sinkender Nachfrage zu diesem Schritt entschlossen. Immer mehr Fahrgäste brächten ihre eigene Verpflegung mit. Auch der zunehmende Arbeitskräftemangel spielt bei der Entscheidung eine Rolle.
Ganz verschwinden wird der Service im Tokaido-Shinkansen aber nicht. JR Central bietet allen Fahrgästen der Green Car Class (1. Klasse) die Möglichkeit, Speisen und Getränke per Smartphone zu bestellen. Dazu wird ein entsprechender QR-Code am Sitz zu finden sein. Die Bestellungen werden so gezielt zum Fahrgast gebracht. Überdies verspricht JR Central, das Lebensmittelangebot in den Bahnhöfen und an den Verkaufsautomaten auf den Bahnsteigen zu erhöhen.
Einzig JR East hält am Service fest
Damit folgt JR Central JR Hokkaido und JR Kyushu, die beide seit 2019 auf die Minibar verzichten. Weiterhin bietet JR West das Minibar-Angebot auf der Shinkansen-Strecke zwischen Osaka und Hakata (Fukuoka) an. Allerdings beschränkt sich dieses Angebot auf einen Teil der Nozomi-Shinkansen. Derweil hält JR East, das mit Abstand die meisten Shinkansen-Strecken betreibt, vorerst an der Minibar fest, wie ihr Präsident in einem Interview betonte. Lunchboxen sucht man dort allerdings vergeblich.
Auf nichts verzichten müssen die Passagiere der luxuriösen Gran Class in den Tohoku-/Hokkaido-, Joetsu- und Hokuriku-Shinkansen von JR East (Asienspiegel berichtete). Dort gibt es edle Ledersitze und sogar eine eigene Zugbegleitung, die den Gästen zur Verfügung steht. Kleine Lunchboxen und Sandwiches gehören selbstverständlich zum Angebot (Asienspiegel berichtete).
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