Gemächliche AKW-Kontrollen
48 von 50 AKW-Reaktoren sind in Japan nicht in Betrieb. Diese bleiben auch so lange abgeschaltet bis die letztes Jahr neu erschaffene Nukleare Regulierungsbehörde (NRA) die Bewilligung zum Wiederhochfahren erteilt.
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Ab 8. Juli treten nun die neuen, strengeren Sicherheitsbestimmungen für alle AKW in Japan in Kraft (Asienspiegel berichtete). Den AKW-Betreibern bleibt nichts anderes übrig als sich diesen Regulierungen anzupassen. Dafür investieren sie Milliarden (Asienspiegel berichtete).
Alleine Chubu Electric Power plant für die dringend notwendigen Schutzmassnahmen des AKW Hamaoka mit Kosten von 150 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro). Der hohe Aufwand bietet jedoch keine Garantie zum Wiederhochfahren. In der Hoffnung mit dem Wiederbetrieb der AKW-Reaktoren endlich aus den roten Zahlen herauszukommen, sind jedoch alle Stromproduzenten bereit, dieses finanzielle Risiko einzugehen.
Laut der Asahi Shimbun werden vier AKW-Betreiber ab 8. Juli erste Anträge bei der Nuklearen Regulierungsbehörde einreichen. Dabei geht es um die Wiederinbetriebnahme von ingsesamt 12 Reaktoren. Da es sich dabei um jüngere Reaktortypen handelt, gehen die Betreiber davon aus, dass diese die Anforderungen erfüllen.
Zu wenig Personal
Darüber wird letztendlich Shunichi Tanaka, Chef der Nuklearen Regulierungsbehörde, entscheiden. Dieser gibt sich seit längerem unerbittlich. «Werden die Bestimmungen erfüllt, darf der Reaktor laufen, wenn nicht, dann stellen wir ihn ab», sagte Tanaka vor einigen Monaten dazu (Asienspiegel berichtete).
Man werde sich die Zeit nehmen, die es brauche, um die Sicherheit einwandfrei zu garantieren. Dies könnte länger dauern, als den AKW-Betreibern lieb ist. Shunichi Tanaka hat bereits angedeutet, dass seine Behörde über zu wenig Budget und Personal verfüge um, die Kontrollen effizient durchzuführen.
Verdoppelung beantragt
Derzeit liege bei lediglich 80 Angestellten die Verantwortung, die Prüfungen vorzunehmen. Das reicht gemäss Tanaka nicht aus. Er werde beim Finanzministerium einen Antrag zur Verdoppelung der Belegschaft stellen, wie die Yomiuri Shimbun berichtet.
«Ich glaube jedoch nicht, dass dies durchkommt», gab sich Tanaka an einer Pressekonferenz pessimistisch. Die Nukleare Regulierungsbehörde geht jedoch davon aus, dass ein gründlicher Sicherheitscheck für einen Reaktor rund 6 Monate in Anspruch nehmen wird.
Es ist also davon auszugehen, dass in diesem Jahr keiner der 48 abgeschalteten Reaktoren wieder hochgefahren wird. Premiereminister Shinzo Abe wird dies kaum gerne hören. Seine Regierung setzt auf den baldigen Start der AKW. Denn sein erwünschtes Wirtschaftswachstum hängt auch vom billigen Strompreis ab.
AKW Oi muss bald vom Netz
Ausserdem werden die einzig noch laufenden 2 Reaktoren im AKW Oi spätestens im September heruntergefahren (Asienspiegel berichtete). Denn das Gesetz besagt, dass AKW-Reaktoren alle 13 Monate für Sicherheits- und Unterhaltsarbeiten heruntergefahren werden müssen.
Dann wird Japan zum zweiten Mal nach 2012 (Asienspiegel berichtete) zumindest für eine Weile wieder frei von Atomstrom sein.
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