Den Über­le­ben­den läuft die Zeit davon

Für eine Welt ohne Atombomben: Ein Friedensmarsch der Hibakusha am New Yorker Times Square.
Für eine Welt ohne Atom­bom­ben: Ein Frie­dens­marsch der Hiba­ku­sha am New Yor­ker Times Squa­re. flickr/​asterix611

Rund 2000 Japa­ner neh­men an der Über­prü­fungs­kon­fe­renz zum Atom­waf­fen­sperr­ver­trag in New York teil. 100 davon sind Über­le­ben­de der Atom­bom­ben­ab­wür­fe von Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki. Als Opfer die­ser mör­de­ri­schen Waf­fe sind sie wich­ti­ge Reprä­sen­tan­ten im Kampf für die Ver­nich­tung aller Nukle­ar­waf­fen auf die­ser Welt.

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«Damit Men­schen auch als Men­schen leben kön­nen, dür­fen wir nicht zulas­sen, dass auch nur eine Atom­bom­be auf die­ser Erde ver­bleibt», sagt Atom­bom­ben­op­fer Sumi­teru Tani­gu­chi aus Naga­sa­ki an einer Pres­se­kon­fe­renz im Uno-Haupt­quar­tier in New York. Noch leben schät­zungs­wei­se 230’000 Men­schen, wel­che die Abwür­fe über Hiro­shi­ma und Naga­sa­ki über­lebt haben.

Im Ein­satz für eine siche­re­re Welt läuft ihnen jedoch die Zeit davon. Die soge­nann­ten Hiba­ku­sha sind im Durch­schnitt 76 Jah­re alt. Jähr­lich ster­ben 8’000 die­ser Zeit­zeu­gen. «An der nächs­ten Über­prü­fungs­kon­fe­renz in 5 Jah­ren kön­nen wir viel­leicht schon nicht mehr anwe­send sein. Des­halb for­dern wir jetzt einen kon­kre­ten Plan zur welt­wei­ten Abrüs­tung», sagt Sunao Tsub­oi, Vor­sit­zen­der einer Grup­pe von Atombombenüberlebenden.

Die Zurück­hal­tung des Aussenministeriums

Die Bür­ger­meis­ter Tomi­hi­sa Taue aus Naga­sa­ki und Tada­to­shi Aki­ba aus Hiro­shi­ma haben sich das ehr­gei­zi­ge Ziel gesetzt, bis 2020 die Ver­nich­tung aller Nukle­ar­waf­fen zu errei­chen (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Das japa­ni­sche Aus­sen­mi­nis­te­ri­um ver­weist jedoch auf die poli­ti­schen Rea­li­tä­ten: «Unter den heu­ti­gen Umstän­den, ist eine nuklea­re Abrüs­tung bis 2020 unrea­lis­tisch.» Die Regie­rung in Tokio zeigt sich denn auch zurück­hal­tend bei der Durch­set­zung einer sol­chen For­de­rung. Kommt dazu, dass Japan selbst vom nuklea­ren Schutz­schirm der USA profitiert.

Ziel 2045

Glo­bal Zero, eine Orga­ni­sa­ti­on frü­he­rer Uno-Bot­schaf­ter der fünf offi­zi­el­len Atom­mäch­te, hat sich das Jahr 2030 als Abrüs­tungs­ziel gesetzt. Die Fede­ra­ti­on of Ame­ri­can Sci­en­tists – eine Gesell­schaft, die von Mit­glie­dern des Man­hat­tan-Pro­jek­tes gegrün­det wur­de – sieht als rea­lis­ti­sches Ziel das Jahr 2045, genau 100 Jah­re nach dem Abwurf der ers­ten Atombombe.

Immer­hin haben sich die Atom­mäch­te an der dies­jäh­ri­gen Kon­fe­renz zum Ziel gesetzt, eine Erklä­rung zum Abbau der Nukle­ar­waf­fen zu ver­fas­sen.ja.

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