Die Rückkehr der Wunderkiefer

Letzten September fand die Wunderkiefer von Rikuzentakata ihr vorläufiges Ende. Der einzige Baum des früheren Takata-Matsubara-Waldes, der dem Tsunami vom 11. März 2011 widerstand, war morsch geworden. Das in den Boden gesickerte Salzwasser entzog der Kiefer die letzte Lebensenergie. Es blieb den Behörden nichts anderes übrig, als sie zu fällen (Asienspiegel berichtete).
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Doch just zum zweijährigen Gedenktag der Dreifachkatastrophe erlebt das Symbol des Wiederaufbaus eine Wiederauferstehung, in ausgestopfter Form. In 5 Stücke wurde der Baumstamm zerlegt, ausgehöhlt und mit Konservierungsmitteln versehen. Ein Karbonpfahl im Innern des Baumstammes sorgt nun für den sicheren Halt der 27 Meter hohen Wunderkiefer.
Der obere Teil mit den Ästen und Blättern, die aus Plastik geformt wurden, wurden als weiteren separaten Teil dem Baumstamm aufgesetzt. Am 10. März sollen die 150 Millionen Yen (1,2 Millionen Euro) teuren Arbeiten beendet sein.
Ein Touristenmagnet
Dann wird Rikuzentakata seine Wunderkiefer wieder zurück haben und mit ihr ein dringend benötigtes Touristenmagnet, um den Wiederaufbau der vom Tsunami fast komplett zerstörten Stadt voranzutreiben. Bis heute sind die Spuren der Verwüstung überall ersichtlich. 1773 Einwohner von Rikuzentakata kamen bei den Fluten ums Leben.
«Endlich ist sie zurück. Die Wunderkiefer wird den Menschen Mut geben», sagt Yoshihisa Suzuki der Mainichi Shimbun. Der 68-Jährige trug mit seinem Verein zum Wiederaufbau des Takata-Matsubara-Waldes wesentlich dazu bei, dass die Wunderkiefer als Nachbildung erhalten geblieben ist.
Wiederaufforstung geplant
Aus 70’000 in der Edo-Zeit (1603 bis 1868) angebauten Kiefern bestand das Küstenstück damals. Geht es nach Suzuki und den Stadtplanern, soll dereinst der ganze Wald wieder aufgeforstet werden. Mit der Wunderkiefer ist der symbolische Anfang gemacht.
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