Fukushimas erste Windkraftanlage
Täglich arbeiten Experten und Rettungsarbeiter im AKW Fukushima daran, die verheerenden Folgen der Katastrophe in den Griff zu bekommen. Noch Jahrzehnte wird die Region damit zu kämpfen haben. Derweil hat vor der Küste der Präfektur Fukushima die Arbeit an einer sauberen Energiezukunft bereits begonnen. Hier soll dereinst der grösste Offshore-Windpark der Welt zu stehen kommen.
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Die Mitsui-Schiffswerft in der Präfektur Chiba hat nun die erste Windkraftanlage für Testzwecke fertig gestellt. 100 Meter hoch ist sie, der Durchmesser beträgt 80 Metern. Speziell daran ist, dass die Struktur auf dem Wasser schwimmt, ohne den Meeresboden zu berühren.
Für die Verankerung werden laut der Yomiuri Shimbun drei massive Festmacherketten verwendet, die an drei schwimmenden, 35 Meter hohen, zylindrischen Metallflössen befestigt werden. Diese Bauart soll helfen, Taifuns und hohem Wellengang zu trotzen.
Windkraft vor der Sperrzone
In den Gewässern 20 Kilometer vor der Sperrzonenstadt Tomioka wird diese 2000-Kilowatt-Windkraftanlage in den nächsten Wochen installiert. Erste Tests soll Mitte Oktober beginnen. In einer weiteren Phase werden zwei weitere jeweils 200 Meter hohe 7000-Kilowatt-Windkraftanlagen hinzukommen.
Bis 2015 werden die Versuche andauern. Dabei werden die technischen Probleme, die anfallenden Kosten sowie der Einfluss auf die Fischereibranche genauer unter die Lupe genommen. Verläuft alles planmässig, könnte bereits ab 2016 die kommerzielle Inbetriebnahme starten. Bis 2020 soll schliesslich ein Windpark mit 143 solcher, schwimmenden Anlagen installiert werden (Asienspiegel berichtete).
Finanziert wird das Offshore-Windpark-Projekt für Fukushima durch das Wirtschaftsministerium. Die Universität Tokio sowie zehn private Konzerne, wie Marubeni oder Mitsubishi Heavy Industries, arbeiten an dessen Entwicklung.
Grosses Potential
Bereits letzten Juni hat die Regierung damit begonnen, vor den Goto-Inseln bei Nagasaki erste Tests mit schwimmenden Windkraftanlagen durchzuführen (Asienspiegel berichtete). Dabei wurde bis zur AKW-Katastrophe der Offshore-Windenergie keine grosse Beachtung geschenkt, obwohl der Inselstaat über einen immensen Standortvorteil verfügt.
Das Land besitzt dank seiner umgebenden Gewässer die sechstgrösste exklusive Wirtschaftszone. Japan könnte alleine mit Windparks im Meer rund 30 Millionen Kilowatt an Strom erzeugen. Das entspricht der Energie von rund 30 Atomreaktoren. Das hätte zudem den Vorteil, dass es weder zu Landenteignungen noch zu Umweltverschmutzungen käme.
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