Im Falle eines Erdbebens

Wenn Sie sich in Japan aufhalten, gibt es eine reelle Wahrscheinlichkeit, dass Sie ein Erdbeben erleben werden. Daneben gibt es auch Taifune, Vulkanausbrüche, Tsunami oder Hochwasser. Das soll Sie nicht von einer Reise abhalten. Denn Japans Städte sind gut gegen Naturkatastrophen vorbereitet, die Infrastruktur hält auch starken Erschütterungen stand.
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Dennoch bleibt als Ausländer oft ein Gefühl der Hilflosigkeit im Notfall. Im Gegensatz zu den Japanern wissen viele nicht, wie man richtig zu reagieren hat. Die Warnmeldungen im Fernsehen und Radio bleiben wegen der Sprachbarriere unverstanden.
Simple Japanese
Professor Kazuyuki Sato von der Universität Hirosaki befasst sich seit dem Erdbeben in Kobe mit diesem Problem, wie die Asahi Shimbun berichtet. Damals musste er feststellen, dass viele Ausländer in der Katastrophenzone, Mühe hatten, sich in der Hektik zu orientieren.
Seither arbeitet er an einem Japanisch, das auch für die Menschen, die über nur wenige Japanisch-Sprachkenntnisse verfügen, verständlich sein soll. Ziel ist es, dass sich alle Behörden bei der Vermittlung wichtiger Informationen für Ausländer an die Regeln dieses «simple Japanese» halten.
Dabei geht es darum, die Aussprache der Zeichen konsequent mit der Silbenschrift zu beschriften und das Vokabular so einfach zu halten, damit es für möglichst viele Menschen verständlich bleibt. Ausserdem empfiehlt er zur besseren Verständlichkeit Leerabstände im Satz einzubauen. Etwas, das es im Japanischen gewöhnlich nicht gibt.
Ein Handbuch, selbst für Touristen
Tatsächlich kommt das «simple Japanese» bei den Behörden im ganzen Land immer mehr zur Anwendung. 2012 hat beispielsweise die Stadt Tokio für seinen Präventionskampagne das «simple Japanese» der Universität Hirosaki umgesetzt. Auch die Stadt Chiba verwendet für ihr neues Disaster Prevention Guidebook for Foreigners die Schreibmethode von Professor Sato.
Neben dem vereinfachten Japanisch ist das Handbuch zudem auch auf Englisch, Chinesisch und Koreanisch geschrieben und online verfügbar. Damit es alle in Japan lebenden Ausländer verstehen. Gerade diese Tatsache macht das Präventionshandbuch auch zu einem äusserst hilfreichen Ratgeber für Touristen.
So steht kompakt und einfach geschrieben, wie man sich im Falle eines Erdbebens, einer Tsunami-Gefahr, eines Taifuns oder bei Überschwemmungen zu verhalten hat und welche Präventionsmassnahmen man treffen sollte. Ausserdem werden die einzelnen Warnstufen der Behörden erklärt. Auch für den Fall einer Evakuation sind alle hilfreichen Tipps aufgelistet. Es lohnt sich einen Blick darauf zu werden, damit man für den Fall der Fälle gerüstet ist.
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