Über 20 Millionen Touristen
2015 zählte Japan 19,73 Millionen ausländische Touristen (Asienspiegel berichtete). Damit hatte das Land ein Ziel erreicht, das es ursprünglich für 2020 angepeilt hatte. Nun, zehn Monate später, verkündet die Tourismusbehörde einen neuen historischen Rekord, wie NHK News berichtet. Im aktuellen Kalenderjahr sind bereits mehr als 20 Millionen Besucher aus Übersee nach Japan gereist.
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Der erfolgreichste Monat war interessanterweise der heisse Sommermonat Juli mit 2,3 Millionen Einreisen. Insgesamt ist in den ersten drei Quartalen des Jahres die Zahl der Touristen im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent gestiegen – und dies trotz erschwerten Bedingungen. Da waren die Stagnation der chinesischen Wirtschaft, das Doppelerdbeben in Kumamoto und der teurere Yen. Erstmals überhaupt sind die Gesamtausgaben der ausländischen Touristen im Vergleich zum Vorjahr sogar leicht gesunken (auf 8,4 Milliarden Euro).
So gesehen war dieses Jahr ein Beweis für die neue Robustheit der japanischen Tourismusbranche. Japan scheint für immer mehr Menschen in Asien, den USA und Europa zu einem fixen Reiseziel zu werden.
Das neue Ziel
Die Chinesen, Taiwaner, Südkoreaner und Hongkonger bleiben auch in diesem Jahr die wichtigsten Kunden. Sie stellen weit mehr als die Hälfte aller ausländischere Touristen. Weitere erleichterte Einreisebedingungen für verschiedene Länder im Wachstumsmarkt Südostasien, die steigende Zahl von Kreuzfahrtschiffen aus China und Südkorea (Asienspiegel berichtete), zusätzliche Flugverbindungen nach Asien, ein Ausbau vieler Flughäfen sowie eine intensive Werbekampagne in wichtigen Märkten haben zu diesem Boom wesentlich beigetragen.
Die Regierung hat sich derweil schon ganz neue Ziel gesetzt. Bis 2020 will Japan 40 Millionen ausländische Touristen willkommen heissen. Bis 2030 sollen es gar 60 Millionen werden.
Zu wenig Hotelzimmer
Dass eine Verdoppelung durchaus möglich sein kann, hat die Entwicklung der letzten vier Jahre bewiesen. Dennoch bleibt es eine gigantische logistische Herausforderung. Denn es zurzeit fehlt vor allem an genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Die Hotels in den meisten Grossstädten sind regelmässig ausgebucht. Ein Ausbau der Hotels, die Umnutzung von Love Hotels und die vollständige Legalisierung von Mitwohnportalen wie Airbnb sollen diesen Engpass beheben helfen (Asienspiegel berichtete). Ausserdem soll auch der Zugang zu ländlichen Regionen verbessert werden. Denn Japan kämpft mit dem Problem, dass sich zu viele Touristen auf zu wenige Regionen fokussieren (Asienspiegel berichtete).
Wie gigantisch die Tourismusentwicklung in den letzten Jahr war, zeigt ein historischer Vergleich: Im Jahr der Sommerspiele 1964 in Tokio besuchten gerade mal 350’000 Besucher aus Übersee den Inselstaat, 1977 waren es erstmals über 1 Million und erst 2002 wurden die Schwelle von 5 Millionen überschritten.
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