Sapporos eisige Fischkunst
Lokale Fischsorten wie Krabben, Lachs oder Hokke ausgestellt im gefrorenen Eis: So lassen sich die Eiskunstwerke Sakanagōri beschreiben, die es alljährlich am berühmten Sapporo-Schneefestival (Asienspiegel berichtete) im Ausgehviertel Susukino zu sehen gibt. Seit 33 Jahre gibt es diese eisige Kunst. Klagen gab es bisher keine.
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Doch nun ist sich das Organisationskomitee ihrer Sache nicht mehr sicher. Diese Woche will man entscheiden, ob Sakanagōri-Werke am Schneefestival im Februar gezeigt werden sollen, wie die Asahi Shimbun berichtet.
Die makabre Eisbahn
Die Zweifel kamen auf, als im November der Vergnügungspark Space World in der Stadt Kitakyushu, 5000 im lokalen Markt gekaufte Fische in der Eisbahn einfror. Die Gäste sollten so das Gefühl bekommen, auf dem Ozean Schlittschuh zu laufen:
Über die sozialen Medien verbreitete sich schliesslich das Gerücht, dass die Fische lebendig eingefroren worden seien. Von einer makabren, grausamen Aktion war die Rede. Weltweit wurde berichtet. Kurz darauf beschloss man die Aktion zu stoppen. Letzte Woche hat der Park laut Sankei Shimbun sogar angekündigt, dass er bis Ende 2017 seine Tore endgültig wird schliessen müssen. Als Grund wird der Rückgang der Ticketverkäufe angegeben.
Wie entscheidet Sapporo?
Um ähnliche Negativschlagzeilen zu verhindern, überlegt sich Sapporo daher ernsthaft, auf die gefrorene Fischkunst dieses Mal zu verzichten. Noch wird über Pro und Kontra diskutiert. Die einen meinen, dass man diese Fischkunst nicht mit der Eisbahn im Space World vergleichen dürfe. Hier trete man nicht auf toten Fischen herum. Von einer Überreaktion des Komitees ist gar die Rede.
Das Komitee selbst meint, dass Traditionen zwar wichtig seien, man müsse sich aber auch dem Zeitgeist anpassen und die öffentliche Meinung ernst nehmen. So verweisen auf Twitter bereits einige User mit Fotos von früher darauf, dass auch Sapporos Eiskunst nicht immer angenehm anzuschauen sei, besonders wenn das Blut der Fischer sichtbar werde (siehe Tweets unten).
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