Der neueste Trend: «Air Hanami»
In Japan ist in diesen Tagen und in den kommenden Wochen Hanami angesagt, die Zeit der Blütenschau. Dann treffen sich die Japaner unter den blühenden Kirschbäumen und feiern diese Momente der Vergänglichkeit mit viel Essen, Alkohol, Freunden und Mitarbeitern. Neben dem rosa-weissen Blütenmeer dominiert eine weitere Farbe. Es sind die unzähligen blauen Abdeckplanen, auf die sich die Japaner setzen, damit die Kleider nicht dreckig werden.
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Dabei gilt das ungeschriebene Gesetz: Reservieren darf man nur, wenn man auch wirklich anwesend ist. Dies führt in der Regel dazu, dass sich jemand für diese Aufgabe opfert und geduldig auf die anderen wartet. Andere Vorgehensweisen werden nicht toleriert. Als eine Firma 2016 mit einer simplen Notiz und ohne Anwesenheit eines Mitarbeiters den besten Platz reservierte, gab es prompt eine Welle der Entrüstung in den sozialen Medien (Asienspiegel berichtete).
Gerade das Organisieren eines «Firmen-Hanami» ist eine grössere logistische Aufgabe. Es müssen Getränke und Essen gekauft und mühsam herangeschleppt werden. Das wechselhafte Wetter in den ersten Frühlingstagen macht einem nicht selten einen Strich durch die Rechnung. Andere klagen über Heuschnupfen, Kälte oder fehlende Toiletten. All dies hat dazu geführt, dass für gewisse Personen die Blumenschau zur lästigen Pflicht wird.
Lieber drinnen als draussen
Aus diesem Grund hat sich in Tokio ein neuer Trend entwickelt, wie Huffington Post Japan berichtet. Er nennt sich «Indoor Hanami» oder «Air Hanami» (so wie die «Air Guitar»). Eine Firma oder auch Freunde mieten hierbei eine Räumlichkeit, schmücken diese mit Kirschblüten oder lassen über einen Projektor schöne Kirschbäume auf die Wand projizieren. Im besten Fall hat man noch eine schöne Sicht auf ein paar blühende Kirschbäume. Im gemütlichen und wettersicheren Rahmen wird so gegessen, getrunken und gefeiert. Inzwischen gibt es Firmen, die sich auf die Vermietung solcher Räumlichkeiten für «Air Hanami» spezialisiert haben. Entsprechende Reservationen sind im Vergleich zum Vorjahr sogar um das Zehnfache angestiegen.
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