Der Kap­sel­turm von Tokio

Der Nakagin Capsule Tower in Ginza.
Der Naka­gin Cap­su­le Tower in Gin­za. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Es ist ein Bau­werk, das es so kein zwei­tes Mal gibt. Der Naka­gin Cap­su­le Tower besitzt auf 13 Stock­wer­ken 140 wür­fel­för­mi­ge Wohn­mo­du­le, die an zwei zen­tra­len Tür­men mon­tiert wur­den. Jede ein­zel­ne Beton­kap­sel ist so theo­re­tisch voll­stän­dig ersetz­bar. Es war der Japa­ner Kis­ho Kuro­ka­wa, der 1972 die­sen futu­ris­ti­schen Bau im Archi­tek­tur­stil des Meta­bo­lis­mus ent­warf. Fle­xi­ble ver­än­der­ba­re Bau­struk­tu­ren zu schaf­fen, stand hin­ter die­sem Kon­zept. Die Wohn­mo­du­le des Naka­gin Cap­su­le Tower wur­den jedoch nie erneuert. 

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Viel­mehr droht dem Gebäu­de nach 46 Jah­ren der Zer­fall. Nur noch weni­ge Wohn­mo­du­le wer­den benutzt. Eine Sanie­rung macht wenig Sinn. War­mes Was­ser gibt es auch nicht mehr. 2007 befür­wor­te­te eine Mehr­heit der Eigen­tü­mer den Abriss und Neu­bau, der jedoch wegen der Finanz­kri­se nie zustan­de kam. Die Fas­zi­na­ti­on für die­ses Bau­werk ist geblie­ben. Täg­lich sehen sich Archi­tek­tur-Fans aus aller Welt die­sen Kap­sel­turm an. Auch Füh­run­gen wer­den ange­bo­ten. Und bis vor kur­zem wur­den noch eini­ge Wohn­mo­du­le über Airb­nb vermietet. 

Die Ver­wal­tung des Gebäu­des hat eine Kur­ver­mie­tung vor kur­zem jedoch ver­bo­ten. Statt­des­sen gibt es nun die Mög­lich­keit, ein Wohn­mo­dul im 5. Stock jeweils für einen gan­zen Monat zu mie­ten. Aus­ge­stat­tet ist die Woh­nung mit Möbeln von Muji (sie­he Foto unten). Der Kom­fort hält sich jedoch in Gren­zen. Die Dusche in der Mini-Woh­nung funk­tio­niert nicht. Statt­des­sen gibt es im Gebäu­de Dusch­ka­bi­nen, die von allen Bewoh­nern benutzt wer­den dür­fen. Als Alter­na­ti­ve wird der Besuch eines öffent­li­chen Bade­hau­ses emp­foh­len. Die Kos­ten belau­fen sich auf 120‘000 Yen. Man muss sich hier­für einen Monat im Vor­aus anmelden. 

Kein Denk­mal­schutz für den Kapselturm

Orga­ni­siert wird die­ses Pro­jekt von einer Ver­ei­ni­gung von ver­blie­be­nen Bewoh­nern, die sich seit Jah­ren für den Erhalt des Naka­gin Cap­su­le Tower ein­setzt. Mit Tou­ren, Aus­stel­lun­gen, Ver­mie­tun­gen, Ver­mitt­lun­gen von Wohn­mo­dul-Ver­käu­fen, Reno­va­tio­nen, öffent­li­chen Ver­an­stal­tun­gen und Peti­tio­nen setzt sie sich aktiv für die­ses Stück Archi­tek­tur­ge­schich­te ein. Denn dem Naga­kin Cap­su­le Tower droht nun der Abriss. Die­ses Jahr hat eine neue Fir­ma einen Teil des Turms sowie die zwei hin­te­ren Gebäu­de erwor­ben. Vor­stös­se, den Naka­gin Cap­su­le Tower unter Denk­mal­schutz zu stel­len, sind regel­mäs­sig geschei­tert. Man kann davon aus­ge­hen, dass das gesam­te Are­al der­einst erneu­ert wird.

Diese Wohnung wird vermietet.
Die­se Woh­nung wird ver­mie­tet. Foto: naka​gin​cap​su​le​to​wer​.com
Der Turm wurde 1972 erbaut.
Der Turm wur­de 1972 erbaut. Foto: wiki­me­dia / Jor­dy Meow

Der Stand­ort des Nakagin-Capsule-Tower

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