Utsunomiya: Die Gyoza-Stadt mit dem verlockenden Angebot
Die Stadt Utsunomiya in der Präfektur Tochigi ist unzertrennlich mit Gyoza verbunden. Es ist die japanische Variante der chinesischen Teigtasche Jiaozi, die mit gewürztem Gemüse oder Fleisch gefüllt, angebraten und anschliessend gedämpft wird. Über 200 auf Gyoza spezialisierte Restaurants gibt es hier (Asienspiegel berichtete). Keine andere Stadt in Japan konsumiert mehr davon. Dieses Image wird entsprechend gepflegt. Eine Umfrage bei Besuchern ergab, dass 93,6 Prozent Utsunomiya mit Gyoza in Verbindung bringen. Fast 60 Prozent essen bei einem Aufenthalt in der Stadt diese unwiderstehlichen japanischen Teigtaschen.
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Gyoza ist somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Wenn es der Branche nicht gut geht, dann leidet auch Utsunomiya. Die Corona-Krise stellt die Region nun auf eine harte Probe. Die Zahl der so wichtigen Touristen und Geschäftsreisenden ist in den vergangenen Monaten dramatisch eingebrochen und somit auch der Umsatz1 der Restaurants und Geschäfte, die sich auf Gyoza spezialisiert haben. Im Vergleich zum Vorjahr sind es bis zu 60 Prozent weniger Einnahmen. Die Gyoza-Vereinigung (jp. Utsunomiya-Gyōzakai), die es in dieser Form nur in dieser Stadt gibt, zeigt sich besorgt. Trotz des Ende des Notstandes sei die Branche weiterhin in einer schwierigen Lage.
Kostenlose Gyoza-Lieferungen
Die Vereinigung reagiert nun in dieser Krisenzeit mit einer ausserordentlichen Massnahme. Bestellungen über den Online-Shop sind vom 1. Juli bis zum 31. August versandkostenfrei. Verschickt werden diese Köstlichkeiten ins ganze Land. Gewöhnlich liegen die Transportkosten2 für gefrorene Gyoza-Packungen bei rund 1000 Yen. Auch die 300 Yen für die Hauslieferungen frisch zubereiteter Gyoza innerhalb der Stadt werden erlassen3. Das Angebot ist verlockend. Immerhin vertritt die Vereinigung 80 Restaurants und Geschäfte, die sich auf Gyoza spezialisiert haben. Im Online-Shop werden derweil tiefgefrorene Gyoza-Sorten4 von 35 Restaurants angeboten.
Bezahlt wird diese einmalige Aktion von der städtischen Handelskammer, die hierfür 3 Millionen Yen aufwendet5. Das Angebot gilt, bis dieses Budget aufgebraucht ist. Diese Massnahme soll der Branche wieder auf die Beine helfen. Ein Ziel hat sie damit bereits erreicht. In den japanischen Medien wird wieder von Utsunomiya Gyōza gesprochen. Nur schon bei der Betrachtung dieser kulinarischen Beiträge bekommt man Hunger – und Lust auf einen Ausflug in die Stadt der Gyoza.
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