Die Vorfreude auf den Frühling
Japan erlebt in vielen Regionen des Landes einen schneereichen Winter (Asienspiegel berichtete). Zugleich beginnt für die Meteorologen in den ersten Tagen des Jahres alljährlich die Vorfreude auf den Frühling. Die Japan Meteorological Corporation (JMC) hat am 14. Januar 2021 die erste Kirschblüten-Prognose publiziert. Es handelt sich genauer gesagt um eine Vorhersage für die am meisten verbreiteten «Somei-Yoshino»-Kirschbäume. Bei dieser Analyse fliessen die Temperaturen vom Herbst und Winter, wie auch die Klimadaten früherer Jahre ein. Ausserdem wird der Entwicklungsstand der Knospen regelmässig analysiert.
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Die Prognose deutet darauf hin, dass es ein vergleichsweise normaler Jahrgang wird. In Tokio wird gemäss erster Berechnung der Blütenbeginn am 23. März 2021 starten (siehe Karte unten). Das sind lediglich 3 Tage früher als in einem Durchschnittsjahr. Die volle Blüte und somit der schönste Zustand wäre am 31. März 2021 erreicht. In Kyoto wird die volle Blüte am 4. April 2021 und in Kanazawa am 9. April 2021 erwartet. Durch die globale Erwärmung gab es in den vergangenen Jahren die Tendenz einer zunehmend frühen Kirschblüte. 2020 sagte die JMC für Tokio den 19. März voraus. Es wurde schliesslich der 14. März. Es war das früheste Datum überhaupt (Asienspiegel berichtete).
Die abgesagte Blumenschau
Die Kirschblüte ist in Japan traditionell das Symbol für den Frühlingsauftakt. In diesen vergänglichen Momenten treffen sich die Menschen in den Parkanlagen. Man spaziert unter dem weissen Blütenmeer hindurch und feiert feucht-fröhliche Feste unter den Kirschbäumen. Im vergangenen Jahr fiel diese Hanami-Blütenschau in Tokio mehrheitlich aus. Just in jenen Tagen begann sich das Coronavirus auszubreiten. Öffentliche Anlagen wurden teilweise geschlossen, um spontane Feierlichkeiten zu verhindern. Vielerorts musste man sich auf einen Spaziergang beschränken (Asienspiegel berichtete). Gouverneurin Yuriko Koike vertröstete die Menschen auf das nächste Jahr.
Aktuell sieht die Lage nicht besser aus. Sie ist sogar angespannter. Am Freitag meldete Japan zum vierten Mal in diesem Monat mehr als 2000 Covid-19-Neuansteckungen an einem Tag. Koike muss die Menschen ein weiteres Mal bitten, möglichst zu Hause zu bleiben. Es ist zu hoffen, dass der derzeitige Notstand bis Ende März zu einem deutlichen Rückgang der Fälle führen wird.
Ein weiteres ruhiges Jahr
So oder so wird auch 2021 ein ungewöhnliches Kirschblütenjahr. Ausländische Touristen werden dieses Mal wohl komplett fehlen. Der noch nicht genehmigte Plan für die Wiederaufnahme des Tourismus sieht zwar vor, dass im Frühling versuchsweise Reisegruppen aus Asien einreisen dürfen (Asienspiegel berichtete). Es ist jedoch ungewiss, ob dieses Vorhaben umgesetzt werden kann. Momentan hat Japan den umgekehrten Weg eingeschlagen. Am 14. Januar 2021 hat das Land aufgrund der Corona-Lage die Grenzen fast vollständig dicht gemacht (Asienspiegel berichtete).
Kirschblüten-Prognose Nummer 1 / 2021
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