Das Leiden der japanischen Hotels
Japan hat am 1. März 2022 eine weitreichende Öffnung der Grenzen in die Wege geleitet. Diese betrifft jedoch einzig arbeitstätige und studierende Ausländer (Asienspiegel berichtete). Derweil bleiben die ausländischen Touristen seit April 2020 ausgeschlossen (Asienspiegel berichtete).
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Zu Beginn der Corona-Krise war die Hoffnung gross, dass sich die Hotelbranche dank der Inlandstouristen über Wasser halten kann. Immerhin stellten die Japaner 2019 stolze 80 Prozent aller Übernachtungsgäste. Oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: Von den insgesamt 595 Millionen Übernachtungsgästen stammten 480 Millionen aus dem Inland. Mit grosszügigen Reisevergünstigungen wollte die Regierung dieses Potenzial aktivieren und damit den Verlust der ausländischen Gäste kompensieren.
Wenig Gäste, tiefe Auslastung
Die Rechnung ist für die Hotelbranche nicht wie erhofft aufgegangen, wie die neueste Statistik der japanischen Tourismusbehörde offenbart. 2021 zählten die Hotels in Japan insgesamt 315 Millionen Übernachtungen. Das waren 5 Prozent weniger als im ersten Corona-Jahr 2020 und 53 Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. Gerade noch 4,2 Millionen Übernachtungsgäste stammten aus dem Ausland. 2019 waren es noch 115,7 Millionen.
Die landesweite Hotelauslastung lag bei 34,5 Prozent. 2019 war dieser Wert bei 62,7 Prozent. Dramatisch ist der Einbruch für die Kategorie der City Hotels, womit die grossen Hotels in den Städten gemeint sind. Diese verzeichneten im Rekordjahr 2019 eine hohe Auslastung von 79,5 Prozent. 2021 waren es nur noch 34,1 Prozent. Das neue Jahr hat nicht vielversprechender angefangen. Im Januar 2022 lag die Auslastung bei 33,9 Prozent. Immerhin wurden 29,8 Millionen Übernachtungen gezählt und somit 12 Millionen mehr als im Januar 2021. Jedoch hat die sechste Corona-Welle, die im Februar an Fahrt aufnahm, die Hoffnung auf einen guten Start ins 2022 gleich wieder zunichtegemacht.
Trübe Aussichten
Die Statistiken zeigen, dass sich viele Hotels dank des Inlandstourismus tatsächlich über Wasser halten konnten und das Potenzial für einen Aufschwung vorhanden wäre. Gleichzeitig haben die wiederholten Corona-Wellen eine lähmende Wirkung auf das Reiseverhalten der Japaner. Eine ganze Hotelbranche, die vor den Olympischen Spielen viel investiert hatte, lässt sich auf diese Weise nicht retten.
Noch bleibt schwer vorherzusagen, wie sich der Rest des neuen Jahres entwickeln wird. Die ersten Einreiselockerungen wie auch der Rückgang der Corona-Zahlen machen Hoffnung. Zugleich ist mit dem Krieg in der Ukraine eine neue Krise ausgebrochen, die für weitere Unsicherheit und steigende Preise sorgt (Asienspiegel berichtete).
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