Die neuen Masken-Regeln

Seit Beginn der Corona-Pandemie tragen die Menschen in Japan konsequent Maske, drinnen wie auch draussen, auf dem Fahrrad oder auch beim Joggen. Hierfür ist weder ein Gesetz noch eine Verordnung notwendig. Die gesellschaftliche Akzeptanz für den Mund-Nasen-Schutz in der Vor-Corona-Zeit hat zu diesem Selbstverständnis massgeblich beigetragen (Asienspiegel berichtete).
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Die kommenden heissen Sommermonate bereiten den Behörden jedoch Sorgen. Denn das Tragen eines Mundschutzes erhöht automatisch das Risiko eines Hitzschlags. Deswegen gab das Gesundheitsministerium schon vor zwei Jahren die Empfehlung heraus, die Maske im Freien ablegen zu dürfen, sofern man zwei Meter Abstand zueinander hat. Der Aufruf zeigt jedoch wenig Erfolg.
Die neuen Empfehlungen
Nun wagt die Regierung einen neuen Versuch. Vergangene Woche publizierte sie neue Empfehlungen, die konkret angeben, in welchen Fällen das Tragen einer Maske nicht mehr unbedingt notwendig ist. Demnach gilt generell in Innenräumen und in öffentlichen Verkehrsmitteln unverändert die Bitte, einen Mundschutz zu tragen.
Hingegen soll das Maskentragen im Aussenbereich künftig lockerer gehandhabt werden. Gemäss den Empfehlungen kann man die Maske im Freien in folgenden Situationen ablegen:
- Wenn man genügend Abstand zueinander hat (gilt für alle nachfolgenden Szenarien)
- Wenn man ausschliesslich mit Familienmitgliedern zusammen ist
- Beim Spazieren oder Joggen
- Bei kurzen Konversationen, selbst wenn nicht genügend Abstand gegeben ist
- Auf dem Fahrrad
Für Innenräume machen die Experten der Regierung eine Ausnahme: Wenn genügend Abstand sichergestellt werden kann und Konversationen nicht notwendig sind. Als ein Beispiel wurde ein Bibliotheksbesuch mit wenig Anwesenden genannt. Auch für Schulkinder hat das Gesundheitsministerium die Empfehlungen gelockert. Bei Sport und Spielen in Aussenbereichen oder auch auf dem Schulweg an Hitzetagen können die Kinder auf die Maske verzichten.
Umdenken in der Öffentlichkeit
Die Empfehlungen decken sich mit den Empfindungen der Öffentlichkeit. So ergab eine Umfrage der Mainichi Shimbun, dass 69 Prozent der Befragten es für richtig halten, den Mundschutz im Freien abzulegen, sofern sich nur wenige Menschen in der unmittelbaren Gegend befinden. Nur noch 22 Prozent wollen am bisherigen Maskentragen in allen Situationen festhalten. 9 Prozent halten es sogar für unnötig. Die Empfehlungen dienen zugleich als hilfreiche Richtlinien für den kommenden Neustart des Einreise-Tourismus (Asienspiegel berichtete).
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