Der Mini-Neustart des Einreise-Tourismus

Am 10. Juni 2022 hat Japan den Neustart des Einreise-Tourismus lanciert. Nach einem mehr als zwei jährigen Stillstand dürfen ausländische Touristen aus 98 Nationen wieder durch den Inselstaat reisen. Die Hürden sind jedoch hoch. Erlaubt sind einzig geführte Pauschalreisen, die von einer japanischen Reiseagentur durchgeführt werden (Asienspiegel berichtete).
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Zu diesem Prozedere gehört auch, dass alle Reisenden nach der Buchung ein Visum bei der japanischen Botschaft beantragen müssen. Eine weitere Einschränkung ist, dass die Obergrenze der täglich erlaubten Einreisen im Juni auf 20’000 Einreisen – hierzu zählen sämtliche Personengruppen – beschränkt ist.
1300 Visumsanträge
Eine Woche nach dem Neubeginn fiel die Bilanz entsprechend bescheiden aus. Die japanische Tourismusbehörde bestätigte, dass die japanischen Botschaften bis vergangenen Freitag rund 1300 Visumanträge bearbeitet haben. Rund 300 internationale Touristen werden noch im Juni die Reise antreten. Die restlichen 1000 werden voraussichtlich im Juli einreisen.
Zudem habe am 15. Juni 2022 die erste ausländische Gruppe ihre Japan-Reise gestartet. Es habe sich um eine kleine Personenzahl gehandelt. Woher die ersten Touristen kamen, hat die Tourismusbehörde nicht bekanntgegeben. Es gehe nun darum, reibungslose Abläufe zu gestalten und die Zahl der Einreisen schrittweise zu erweitern, heisst es.
Keine Eile
Bis der Zustand der Vor-Corona-Zeit erreicht sein wird, als durchschnittlich 80’000 touristische Einreisen pro Tag gezählt wurden, wird somit noch einige Zeit vergehen. Hinzu kommt, dass es noch keine konkreten Absichtserklärungen zur Grenzöffnung für den Individualtourismus gibt. Es ist anzunehmen, dass diese erste Phase des Neustarts mit geführten Pauschalreisen noch eine Weile andauern wird. Zum einen will Premier Fumio Kishida vor den Oberhauswahlen am 10. Juli 2022 keine unnötigen Risiken eingehen.
Zum anderen plant die Regierung, im Hochsommer hauptsächlich den Inlandstourismus ankurbeln zu wollen. Hierzu will sie ab Juli die staatlichen Reisevergünstigungen für Reisen innerhalb der Präfektur und der unmittelbaren Region, Kenminwari genannt, auf das ganze Land ausweiten. Für eine zügige Ausweitung des Einreise-Tourismus, wie sie einige Politiker fordern (Asienspiegel berichtete), bleibt bis Ende August nicht viel Platz.
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