Die Häuser von Hakodate
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.

Von Niseko geht es in einer mehrstündigen Fahrt mit Bus, Lokalzug und schliesslich einem Limited-Express-Zug nach Hakodate. Die Stadt am Südzipfel von Hokkaido florierte bereits im 18. Jahrhundert, als Hokkaido Ezo hiess und mehrheitlich das Land der Ureinwohner Ainu war. Nach der von den USA erzwungenen Öffnung des Landes wurde Hakodate 1859 zusammen mit Yokohama und Kobe zur Hafenstadt, in der ausländische Schiffe anlegen und Handel treiben durften. In der Folge entwickelte sich ein reger internationaler Austausch. Westliche Kaufleute und Diplomaten liessen sich in Hakodate nieder.
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Die Spuren dieser Zeit sind noch heute in Motomachi sichtbar. In diesem zentralen Stadtteil stehen zahlreiche historische Häuser, deren westlicher Einfluss unübersehbar ist. Die alten Lagerhäuser aus Backstein am Hafen, die Kirchen oder die alte Stadthalle zeugen von dieser Zeit. Noch faszinierender sind die zahlreichen Gebäude, die einst als Firmensitze, Geschäfte, diplomatische Vertretungen oder einfache Familienhäuser errichtet wurden. Auffallend ist die Mischung aus japanischem und westlichem Stil. Gebäude mit einer klassischen japanischen Fassade im Erdgeschoss und einem dekorativen westlichen Stil der Meiji-Zeit im Obergeschoss sind in Motomachi keine Seltenheit. Häufig sind auch westliche und japanische Bauelemente nebeneinander zu sehen.
Zurückzuführen ist dies auf die lokalen Zimmerleute, die aus eigenem Antrieb westliche Elemente in den Bau ihrer Häuser integrierten und so einen für Hakodate unverwechselbaren Stil schufen.







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