Boots­fahr­ten nach Ara­shiy­a­ma: Ein Neustart

Die Boots­fahrt auf dem Hozu­ga­wa ist eine der bekann­tes­ten tou­ris­ti­schen Akti­vi­tä­ten in der Regi­on Kyo­to. Von Kameo­ka aus führt die 16 Kilo­me­ter lan­ge Fahrt fluss­ab­wärts zum Kyo­to-Hot­spot Ara­shiy­a­ma mit sei­ner his­to­ri­schen Togekt­s­uy­kō-Brü­cke (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Beson­ders schön ist die­ses Erleb­nis, wenn sich ab Mit­te Novem­ber das bun­te Herbst­laub auf bei­den Sei­ten des Flus­ses von sei­ner schöns­ten Sei­te zeigt. Zum Ein­satz kommt ein tra­di­tio­nel­les Holz­boot, das von meh­re­ren Boots­füh­rern mit Pad­del, Bam­bus­stan­ge und Steu­er­ru­der gelenkt wird. Die­se Fahrt, die auf eine 400-jäh­ri­ge Geschich­te zurück­blickt, ist ohne erfah­re­ne Boots­füh­rer nicht mög­lich. Denn auf der Stre­cke gibt es gefähr­li­che Stromschnellen. 

Am 28. März 2023 ereig­ne­te sich an einer sol­chen Stel­le ein fol­gen­schwe­rer Unfall, bei dem das gesam­te Boot ken­ter­te, nach­dem der Steu­er­mann im Heck die Kon­trol­le ver­lo­ren hat­te. Glück­li­cher­wei­se konn­ten alle 25 Pas­sa­gie­re geret­tet wer­den. Für die bei­den vor­de­ren Boots­män­ner kam jedoch jede Hil­fe zu spät (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Der Neu­an­fang nach über drei Monaten

Das tra­gi­sche Ereig­nis vom 28. März 2023, das lan­des­weit für Auf­se­hen sorg­te, zwang die Betrei­ber zu einer Neu­ana­ly­se. Drei­ein­halb Mona­te lang war eine der belieb­tes­ten Attrak­tio­nen Kyo­tos lahm­ge­legt. Für die loka­le Tou­ris­mus­in­dus­trie in Kameo­ka bedeu­te­te dies einen erheb­li­chen finan­zi­el­len Ver­lust. Umso grös­ser war die Erleich­te­rung, als am Mon­tag die­ser Woche, am 17. Juli 2023, der Neu­start gewagt wur­de.

Am Mor­gen leg­te das ers­te Holz­boot in Kameo­ka ab und kam sicher in Ara­shiy­a­ma an. Für die Sicher­heit wur­den neue Mass­nah­men getrof­fen. So wur­den an den Boo­ten Seil-, Hand- und Fuss­grif­fe ange­bracht, die den Steu­er­leu­ten in heik­len Situa­tio­nen mehr Halt geben sol­len. Zudem müs­sen die Pas­sa­gie­re alle Schwimm­wes­ten tra­gen, die sich auto­ma­tisch auf­bla­sen. Vor dem Unglück war es üblich, Schwimm­gür­tel um die Hüf­te zu tra­gen, die im Not­fall teil­wei­se manu­ell aus­ge­löst wer­den muss­ten. Für die Was­ser­stän­de, bei denen Fluss­fahr­ten durch­ge­führt wer­den kön­nen, gel­ten stren­ge­re Nor­men. 20 Mil­lio­nen Yen wur­den in die neu­en Sicher­heits­vor­keh­run­gen investiert. 

Der ers­te Tag

Noch müs­sen die Betrei­ber das Ver­trau­en zurück­ge­win­nen. Gene­rell gilt die Schiff­fahrt auf dem Hozu­ga­wa als sicher. Jähr­lich wer­den 250’000 Pas­sa­gie­re gezählt. Vor dem 28. März 2023 ereig­ne­ten sich in den Jah­ren 2001 und 2006 Unfäl­le mit Verletzten.