Node Kyo­to: Kunst im Hotelzimmer

REI­SE­NO­TI­ZEN – In die­ser Serie berich­te ich von mei­ner Rei­se durch das herbst­li­che Japan – in chro­no­lo­gi­scher Reihenfolge.

Das Node Kyo­to liegt nur weni­ge Geh­mi­nu­ten vom zen­tra­len Han­kyū-Bahn­hof Kara­su­ma ent­fernt. Das 5-stö­cki­ge Bou­tique-Hotel mit 25 Zim­mern besticht durch sei­ne moder­ne, schlich­te Beton­kon­struk­ti­on, die an den Archi­tek­tur­stil von Tadao Ando erin­nert. Die­se Ähn­lich­keit kommt nicht von unge­fähr. Der Archi­tekt Seiichi­ro Taka­chi war einst bei ihm ange­stellt. Gemein­sam mit dem Gra­fik­de­si­gner und Bera­ter Aki­no­ri Kanao ent­wi­ckel­te er mit dem Node ein Bou­tique-Hotel, das gleich­zei­tig pri­va­tes Kunst­mu­se­um und kul­tu­rel­ler Treff­punkt ist. An der Rezep­ti­on, in den Gän­gen und Zim­mern hän­gen Wer­ke zeit­ge­nös­si­scher Künst­ler wie Bar­ry McGee, Katsua­ki Shi­ge­no oder Nobuyo­shi Ara­ki. Das Restau­rant im Erd­ge­schoss dient als Büh­ne für kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen und Feierlichkeiten. 

Die Idee hin­ter die­sem Kon­zept ist, dass sich der Gast wie in der Woh­nung eines pri­va­ten Kunst­samm­lers füh­len soll. Ent­spre­chend ele­gant und mini­ma­lis­tisch prä­sen­tie­ren sich die Zim­mer. Der dunk­le Beton schafft ein indus­tri­el­les Ambi­en­te, ohne kalt zu wir­ken. Zudem sind die Zim­mer für japa­ni­sche Ver­hält­nis­se über­aus geräu­mig, modern aus­ge­stat­tet und ver­zich­ten bewusst auf einen Fern­se­her. Denn im Node soll die Kunst und nicht die Ablen­kung im Mit­tel­punkt ste­hen. Statt­des­sen lie­gen Beschrei­bun­gen der aus­ge­stell­ten Wer­ke und ihrer Künst­ler im Zim­mer aus. Auf die­se Art schärft das Node Kyo­to die Sin­ne, die für einen Besuch der alten Kai­ser­stadt uner­läss­lich sind.