Die Hauptstadt der Natto-Speise
REISENOTIZEN – In dieser Serie erzähle ich in chronologischer Reihenfolge von meiner Reise durch das winterliche Japan im Februar/März 2024.
Natto, man liebt oder hasst diese Speise. Es handelt sich um fermentierte Sojabohnen. Markenzeichen sind endlose, klebrige Fäden und ein strenger Geruch. Der Übeltäter ist das aus dem Boden stammende Bakterium Bacillus subtilis natto, das für die Fermentation der gekochten Bohnen notwendig ist. Erst dadurch werden die Sojabohnen richtig klebrig und geruchsintensiv. Das Gericht ist nicht nur nahrhaft und gesund, sondern auch äusserst preiswert.
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Doch nicht überall im Land ist das Nahrungsmittel gleich beliebt. Vor allem der Nordosten des Inselstaates kommt ohne Natto nicht aus – von Maebashi in der Präfektur Gunma bis hoch nach Aomori. Es ist der «Natto-Gürtel» Japans. Und so liest sich auch die offizielle Statistik zum Natto-Konsum pro Haushalt für die Jahre 2021 bis 2023. Die ersten Plätze belegen ausschliesslich Städte im Nordosten Japans:
Rang | Stadt | ∅-Konsum in Yen |
---|---|---|
1. | Fukushima | 6308 |
2. | Morioka | 6236 |
3. | Maebashi | 6203 |
4. | Mito | 6151 |
5. | Yamagata | 6036 |
Mito: Die Natto-Stadt
Insbesondere die Stadt Mito in der Präfektur Ibaraki versteht es seit langem, ganz auf das Natto-Image zu setzen. Schon in der Meiji-Zeit (1868 bis 1912) wurde hier am Bahnhof Nattō im klassischen Warazuto Reisstroh verkauft. Gäste, die den berühmten Kairakuen-Garten besuchten, kauften das Gericht als Geschenk.
Auf diese Weise erlangte Mito den Ruf der Nattō-Stadt. Die klebrigen Bohnen sind seit Jahren fester Bestandteil des touristischen Marketings, es gibt sogar einen Schnelless-Wettbewerb (Asienspiegel berichtete). Und eine Natto-Statue vor dem Bahnhof darf auch nicht fehlen.
Essen in Mito
Entsprechend gross ist die Auswahl an Restaurants, die sich ganz auf Natto spezialisiert haben. Das sollte man sich bei einem Besuch nicht entgehen lassen. Ich habe mein Natto im Restaurant Tenmasa in der Nähe des Bahnhofs von Mito gegessen. Es ist ein Lokal im Untergeschoss mit gemütlicher Izakaya-Atmosphäre. Bestellt habe ich Nebari-don bestellt, die Spezialität des Hauses. Der Name des Gerichts, nebari bedeutet klebrig, deutet schon an, was man serviert bekommt. Es ist ein Menü voller Natto-Überraschungen.
Der Hauptgang ist eine Schüssel Reis, garniert mit einer grossen Portion Natto, Mekabu-Algen, geriebener Tororo-Jamswurzel, Thunfisch, Nameko-Pilzen und Okura. Die Zutaten werden wild vermengt und anschliessend genüsslich verspeist. Als Beilage gab es Salat mit Natto-Sauce und Miso-Suppe mit Natto. Und weil es so gut geschmeckt hat, habe ich mir noch Thunfisch-Sashimi mit Natto und Karaoke-Natto bestellt. Es war ein idealer Auftakt für meinen Besuch in Mito, der mich zum Kairakuen, einem der drei schönsten Gärten Japans, führte (Asienspiegel berichtete).
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