Die zerstörte Burg
Die Burg von Kumamoto wird zu den drei berühmten Burgen Japans gezählt. Mit jährlich 1,7 Millionen Besuchern ist sie eine der wichtigsten historischen Sehenswürdigkeiten des Landes (Asienspiegel berichtete). Im Zentrum gelegen ist das Bauwerk mit seinen zahlreichen Türmen und Toren das Wahrzeichen der Grossstadt Kumamoto mit ihren fast 800’000 Einwohnern.
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Auch wenn der prächtige schwarze Hauptturm eine Rekonstruktion aus dem Jahr 1960 ist, besitzt das riesige Burgareal noch zahlreiche originale Gebäude und steile Steinmauern aus der Zeit von Kato Kiyomasa, der 1607 das Bauwerk errichten liess. Die Erdbeben von dieser Woche haben die Kumamoto-Burg nun aber schwer beschädigt, teilweise gar zerstört.
Nach dem ersten Erdbeben vom 14. April lösten sich bereits mehrere Abschnitte der unzähligen Steinmauern. Zahlreiche Dachziegel sowie die zwei Shachihoko-Fabelwesen-Ornamente des Hauptturms fielen zu Boden (Asienspiegel berichtete). Es schien aber, dass man mit einem blauen Auge davon gekommen war.
Das verheerende zweite Beben
Doch das zweite starke Erdbeben vom 16. April (Asienspiegel berichtete) sowie die zahlreichen Nachbeben waren schliesslich zu viel für die alte Baustruktur. Zwei historische Geschütztürme stürzten komplett ein, wie die Asahi Shimbun berichtet.
Der Higashi-Juhachiken-Yagura fiel komplett in sich zusammen. Die Trümmer stürzten auf die Dächer des Daijingu-Schreins. Auch der Kita-Juchachiken-Yagura-Turm überstand das zweite Erdbeben nicht. Damit wurden in einer Nacht gleich zwei historische Kulturgüter aus dem 17. Jahrhundert vernichtet.
Auf einer Steinsäule
Auch andere Steinmauerfundamente haben sich gelöst. Besonders um den prächtigen Idamura-Gokai-Yagura-Turm sieht es derzeit schlecht aus. Nur noch eine kleine Steinsäule scheint das Gebäude vor dem Sturz in die Tiefe zu bewahren. Die Holzstruktur wurde 2005 gemäss Originalplänen wieder aufgebaut.
Ausserdem brachen zwei Nebengebäude des fünfstöckigen Uto-Yagura-Turms in sich zusammen. Die Steinmauer dieses historische erhaltenen Gebäudes scheint die Beben aber unbeschadet überstanden zu haben.
Das Burgareal ist seit dem ersten Erdbeben weiträumig gesperrt. Es bleibt lediglich die Hoffnung, dass die Nachbeben in den kommenden Tagen nachlassen werden. Ein drittes grosses Beben hätte unweigerlich weitere Zerstörungen der Burg zur Folge.
Mindestens 41 Tote
Durch die zahlreichen Beben sind seit dem 14. April mindestens 41 Menschen gestorben. Über 2000 Menschen mussten sich wegen Verletzungen behandeln lassen (Asienspiegel berichtete). In den Präfekturen Miyazaki und Oita wurde am 16. April für 240’000 Menschen eine Evakuierung angeordnet. Durch die anhaltenden Nachbeben und den heftigen Regen ist die Gefahr von Erdrutschen gestiegen.
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