Japanische Schneekunstwerke
Matsuri, die jährlich wiederkehrenden lokalen Traditionsfeste, sind ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur. Fast 8000 gibt es im Inselstaat (Asienspiegel berichtete). Ein modernes Beispiel dieser Volksfeste ist das winterliche Sapporo Snow Festival, das gestern begonnen hat und bis zum 12. Februar dauert. Es ist die insgesamt 69. Ausgabe. Der 1,5 Kilometer lange Odori-Park, das Stadtteil Susukino und der Sapporo Community Dome (kurz «Tsudome» genannt) sind die Bühne dieses Winterfestes, wo jeweils 200 vergänglichen Kunstwerke in der Stadt ausgestellt werden.
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Stets sind die Organisatoren darum bemüht, aktuelle Ereignisse aufzunehmen. In diesem Jahr gedenkt man zum Beispiel Osamu Tezuka (Asienspiegel berichtete), dessen Werke heute Klassiker der japanischen Manga-Kultur sind und bis heute an Aktualität und Relevanz nicht eingebüsst haben. Tezuka verstarb bereits mit 61 Jahren. In diesem Jahr wäre er 90 Jahre alt geworden. Sein grösster internationale Erfolg war die Manga-Serie «Tetsuwan Atom» aus den 1950er-Jahren («Astro Boy» auf Englisch). Und genau diesen Jungen hat man nun in Schnee gemeisselt.
Weitere grosse Schneekunstwerke widmen sich der legendären Game-Reihe Final Fantasy, dem Yakushiji-Tempel in Nara, dem Bahnhof Taichung in Taiwan, der von Japanern gebaut wurde sowie der Stockholmer Nikolaikirche, zur Feier der 150-jährigen diplomatischen Beziehungen mit Schweden. Daneben feiert auch der Name der Nordinsel, Hokkaido, denselben Geburtstag. Auch dieses Ereignis findet hier seinen Platz.
Die Geschichte des Schneefestivals
Das Schneefestival lockt inzwischen alljährlich über 2 Millionen Besucher an. Dabei hatte alles ganz bescheiden angefangen. Es war in den 1950er-Jahren, als eine Gruppe von Highschool-Schülern sechs Statuen aus Schnee im Odori-Park von Sapporo erbaute und damit bereits etliche Zuschauer anlockte. Ab 1955 entstanden schliesslich mit Unterstützung der Soldaten der japanischen Selbstverteidigungstruppen riesige Statuen aus Schnee. Und so wurde das Sapporo-Schneefestival immer bekannter. Die Zahl der Schneekünstler stieg rasant an, 1959 wurde erstmals landesweit in den Medien darüber berichtet. Mit den Winterspielen 1972 in Sapporo wurde das Schneefestival gar weltweit bekannt.
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