Ein Besuch im Geisterbahnhof von Tokio
Im Areal des grossen Ueno-Parks gibt es einen Bahnhof, der seit 21 Jahren im Dornröschenschlaf liegt (Asienspiegel berichtete). Der Hakubutsukan-Dōbutsuen-Eki, der «Museum-Zoo-Bahnhof», war einst der direkteste Zugang zu den grossen Museen und zum Zoo von Ueno. Im Dezember 1933 wurde er als Teil der Keisei-Linie eröffnet. Weil die Station nur für kurze 4-Wagen-Kompositionen angelegt war, wurde sie nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend übersprungen. 1996 benutzten täglich noch 800 Passagiere den Bahnhof, nur noch halb so viel wie in den besten Tagen. 1997 wurde der Betrieb eingestellt, 2004 gab man den Bahnhof ganz offiziell auf.
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Seit 1997 hat sich hier nichts mehr verändert. In der Station, die sich im Untergrund befindet, existieren noch immer die klassischen nicht-automatisierten Passierschranken aus Holz, wo die Angestellten die Fahrkarten von Hand einzogen, so wie es in ländlichen Stationen in Japan noch immer der Fall ist. Auch eine Wandmalerei, auf der zwei Pinguine zu sehen sind, ist erhalten geblieben. Das geschlossene Stationsgebäude, das im westlichen Stil gebaut wurde, ist bis heute für alle Passanten sichtbar. Im April 2018 wurde der Bau sogar in die Liste der historischen Gebäude von Tokio aufgenommen (Asienspiegel berichtete).
Die Öffnungszeiten
Und nun, 21 Jahre nach der Schliessung, gibt es für die Tokioter die Gelegenheit, den Ort wieder zu besuchen. Vorerst bis zum 24. Februar 2019 ist der alte Bahnhof jeweils von Freitag bis Sonntag von 11 bis 16 Uhr geöffnet. In den Räumlichkeiten findet zugleich eine Kunstausstellung statt. Der Eintritt ist kostenlos. Bei hoher Nachfrage wir der Zutritt jedoch beschränkt. In den vergangenen Monaten wurden die Gänge, der Bahnsteig und das Interieur vom Staub befreit und restauriert. Das Gebäude hat zudem einen neuen Eingang erhalten, der in Zusammenarbeit mit der Kunstuniversität, die sich gleich nebenan befindet, gebaut wurde (hier erste Eindrücke eines Presserundgangs). Denn der Ort soll sich künftig zu einem kulturellen Treffpunkt entwickeln. Es ist eine einmalige Gelegenheit, eine Zeitreise ins alte Tokio zu unternehmen.
Der neue Eingang
Eindrücke von Twitter-Nutzern
Als der Bahnhof noch geschlossen war
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