Der grosse Fahrplanwechsel in Japan
Die JR-Bahngesellschaften passen jeweils im März den Fahrplan an. Dann werden Neuerungen eingeführt, Anpassungen getätigt und manchmal auch Linien für immer eingestellt. Seit heute, 16. März 2019, ist der neue Fahrplan in Kraft. Der Start fällt bewusst auf einen Samstag (manchmal auch einen Sonntag), um einen möglichst sanften Übergang zu gewährleisten. Die Liste der Anpassungen ist wie immer lang. Hier eine Übersicht der Neuerungen, die auch Japan-Reisenden auffallen könnten:
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Shinkansen: In weniger als 4 Stunden nach Hokkaido
Bislang dauerte die schnellste Fahrt mit dem Hayabusa-Shinkansen von Tokio nach Shin-Hakodate-Hokuto auf der Nordinsel Hokkaido 4 Stunden und 2 Minuten. Diese Fahrt konnte nun auf exakt 3 Stunden 58 Minuten verkürzt werden, weil der Shinkansen neu mit 160 anstatt mit 140 Stundenkilometer durch den Seikan-Unteremeerestunnel fahren darf. Für manche mag diese Verkürzung unbedeutend erscheinen. Doch für Betreiber JR Hokkaido war es entscheidend, unter die Schwelle von 4 Stunden zu gelangen, um mit dem Flugverkehr konkurrenzfähig zu werden (Asienspiegel berichtete).
Shinkansen: Noch schneller von Tokio nach Osaka
Die Tokaido-Shinkansen-Strecke zwischen Tokio und Osaka ist die Lebenslinie für die japanische Wirtschaft. Hier arbeitet Betreiber JR Central fortlaufend an einer Reduktion der Reisezeit (Asienspiegel berichtete). Mit dem Fahrplanwechsel hat man es nun geschafft, die schnellste Reisezeit von 2 Stunden 30 Minuten auf 2 Stunden 27 Minuten zu verkürzen. Täglich 70 Verbindungen mit dem Shinkansen des schnellsten Typs Nozomi profitieren davon.
Shinkansen: Eine Luxusklasse für Niigata
Auf der Joetsu-Shinkansen-Strecke von Tokio nach Niigata verkehrt neu der Zug der Baureihe E7, der seit vier Jahren bereits auf der Hokuriku-Shinkansen-Strecke zwischen Tokio und Kanazawa im Einsatz ist. Der E7 ersetzt den einzigen Shinkansen-Doppelstöcker der Baureihe E4. Dieser hat ausgedient und wird nun schrittweise ausgemustert (Asienspiegel berichtete). Mit dem E7 wird zugleich auch die Gran Class eingeführt. Das ist eine Luxusklasse, die bereits im Hokuriku- und Tohoku-Shinkansen angeboten wird (Asienspiegel berichtete).
Direkt von Tokio zum Fuji
Der neue Expresszug JR Limited Express Fuji Excursion ist eine neue Direktverbindung zwischen Shinjuku in Tokio und Kawaguchiko am Fusse des Fuji. Die Fahrt dauert gerade mal 1 Stunde 52 Minuten. Täglich fahren am Morgen zwei Züge von Shinjuku ab. Am Wochenende sind es sogar drei (Asienspiegel berichtete).
Von Shin-Osaka direkt nach Nara
Neu verkehrt auf der Osaka-Higashi-Line ein Rapid-Direktzug vier Mal täglich von Shin-Osaka (der Shinkansen-Bahnhof der Stadt) nach Nara und umgekehrt. Die Fahrt dauert kurze 54 Minuten. Damit ist die alte Hauptstadt Nara nun besser ans Shinkansen-Netz angeschlossen.
Yamanote-Linie: Der letzte Zug nach Hause
Wer in Tokio gerne abends ausgeht, der schätzt die Dienste der Yamanote-Ringlinie. Bislang gab es sogar noch um 1:07 Uhr in der Nacht eine letzte Fahrt von Shibuya zum so wichtigen Bahnhof Shinagawa. Neu fährt der letzte Zug ab Shibuya schon um 0:40 Uhr. Schuld daran sind nächtliche Bauarbeiten beim Bahnhof Shinagawa.
Der Verlust einer Bahnlinie
Die Stadt Yubari auf Hokkaido, die seit Jahren gegen die Entvölkerung kämpft, verliert nun ihre lokale Bahnlinie. Die «Sekisho-Zweiglinie», die zwischen der kleinen Station Yubari und dem 16 Kilometer entfernten Bahnhof Shin-Yubari verkehrt und deren Geschichte bis 1892 zurückreicht, wird eingestellt (Asienspiegel berichtete). Sie hat seit Jahren nur noch rote Zahlen geschrieben. Der Unterhalt der Strecke mit ihren veralteten Tunnels und Brücken war schlichtweg zu teuer. Neu sollen Busse diese Strecke bedienen.
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