Japans neu­es Arbeitsvisum

Die japanische Wirtschaft ist auf viel Arbeitskräfte angewiesen.
Die japa­ni­sche Wirt­schaft ist auf viel Arbeits­kräf­te ange­wie­sen. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Seit April 2019 bie­tet Japan ein neu­es erleich­ter­tes Arbeits­vi­sum an (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Es gibt einem Nicht-Japa­ner die Mög­lich­keit, wäh­rend fünf Jah­ren zu arbei­ten, sofern er über genü­gend Sprachkennt­nis­se und einen bestimm­ten Aus­bil­dungs­grad ver­fügt. Hier­zu muss der Bewer­ber im Vor­feld ent­spre­chen­de Prü­fun­gen bestehen. 14 spe­zi­fi­sche Bran­chen dür­fen davon Gebrauch machen, dar­un­ter auch das Hotel­ge­wer­be, die Gas­tro­no­mie, der Bau, die Pfle­ge oder die Land­wirt­schaft. In die­sem Stil war dies bis­lang nicht mög­lich. So liess man bis­lang einer­seits nur hoch­qua­li­fi­zier­te Aus­län­der mit spe­zia­li­sier­ten Kennt­nis­sen in den Arbeits­markt. Am ande­ren Ende sind die Aus­tausch­stu­den­ten, die Teil­zeit tätig sein dür­fen, sowie soge­nann­te «Prak­ti­kan­ten» aus Schwel­len­län­dern, die zu Nied­rig­löh­nen für eine begrenz­te Zeit von fünf Jah­ren in arbeits­in­ten­si­ven Bran­chen arbeiten.

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Die Ernüch­te­rung nach sechs Monaten

Ein hal­bes Jahr spä­ter ist jedoch Ernüch­te­rung ein­ge­tre­ten. So leb­ten bis Ende Sep­tem­ber gera­de mal 219 Per­so­nen unter dem neu­en Sta­tus in Japan, wie Nip​pon​.com berich­tet. Das war zwar eine Stei­ge­rung um 199 Per­so­nen seit Juni, doch weit vom ange­peil­ten Ziel ent­fernt. Denn Japan plant bis 2024 gemäss Tokyo Shim­bun maxi­mal 345’000 Men­schen das neue Arbeits­vi­sum zu ertei­len. Das Pro­blem dabei scheint zu sein, dass erst in sechs Län­dern die ent­spre­chen­den Tests ange­bo­ten wer­den. Das Arbeits­vi­sum wur­de im ver­gan­ge­nen Jahr von der Regie­rung im Eil­tem­po bewil­ligt. Die Behör­den kom­men bei der Umset­zung offen­sicht­lich nicht nach. 

Das neue Arbeits­vi­sum wur­de auf Druck der Wirt­schaft ein­ge­führt. Denn die­se lei­det wegen des rasan­ten Bevöl­ke­rungs­rück­gangs in zahl­rei­chen Berei­chen unter einem aku­ten Arbei­ter­man­gel. Bis 2030 wird die Zahl der arbei­ten­den Bevöl­ke­rung um 10 Pro­zent schrump­fen. Die neu­en Arbei­ter aus Über­see sol­len für Ent­las­tung sor­gen. Den Rest will die Regie­rung durch die bes­se­re Inte­gra­ti­on der Frau­en in die Arbeits­welt sowie durch die Auto­ma­ti­sie­rung kom­pen­sie­ren, so der Plan. Exper­ten gehen jedoch laut der Japan Times davon aus, dass Japan jähr­lich min­des­tens 200’000 bis 400’000 Arbeits­im­mi­gran­ten benö­tigt, um nur schon die Bevöl­ke­rungs­zahl zu sta­bi­li­sie­ren. Bis 2050 bräuch­te Japan 10 Mil­lio­nen neue aus­län­di­sche Arbeiter. 

Land ohne Einwanderung

Japans Wirt­schaft kam bis­lang ohne gros­sen aus­län­di­schen Per­so­nalbestand aus. Der Wirt­schafts­boom der Nach­kriegs­zeit wur­de von der Baby­­boom-Gene­ra­­ti­on getra­gen. Eine nach­hal­ti­ge Immi­gra­ti­ons­po­li­tik war inexis­tent. Dies führt dazu, dass bis heu­te die aus­län­di­sche Bevöl­ke­rung nur 2 Pro­zent aus­macht. Aktu­ell leben 2,64 Mil­lio­nen Aus­län­der in Japan. Davon sind 1,4 Mil­lio­nen im arbeits­fä­hi­gen Alter.

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