Ein neues Arbeitsvisum für Japan

Der rasante Rückgang der Bevölkerungszahl führt dazu, dass immer mehr Branchen unter einem akuten Personalmangel leiden (Asienspiegel berichtete). Die Gastronomie und die Minimärkte setzten daher zunehmend auf Austauschstudenten, die dank ihres Visums maximal 28 Stunden in der Woche arbeiten dürfen. In der Baubranche oder in den Fabriken arbeiten derweil Ausländer mit einem speziellen Praktikumsvisum, das Japan seit 1993 Schwellenländern anbietet (Asienspiegel berichtete). Damit kann eine Person bis zu fünf Jahre für einen Niedriglohn in Japan arbeiten (Asienspiegel berichtete).
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Momentan sind es die einzigen zwei Aufenthaltsgenehmigungen, die eine Arbeit in diesen arbeitsintensiven Branchen ermöglichen. Eine langfristige Arbeitsbewilligung für gut bezahlte Jobs erhalten derweil nur Ausländer, die einen Hochschulabschluss, mehrere Jahre Arbeitserfahrung und spezialisierte Kenntnisse in klar definierten Bereichen besitzen (Asienspiegel berichtete). Bei den Austauschstudenten und Praktikanten besteht zudem das Problem, dass diese nach spätestens fünf Jahren das Land wieder verlassen müssen. Der akute Personalmangel wird mit diesem Ansatz nicht gelöst.
Das neue Visum
Die Regierung reagiert daher mit einem neuen Visum, das ab April 2019 eingeführt werden soll, wie die Mainichi Shimbun berichtet. Einerseits wird damit den «Praktikanten» die Gelegenheit gegeben, ihren Aufenthalt um weitere fünf Jahre zu verlängern. Andererseits soll die Arbeitsbewilligung eine neue Gruppe von Ausländern ansprechen, die über Japanisch-Kenntnisse und über einen bestimmten Ausbildungsgrad verfügen. Welche Branchen von diesem neuen Visum profitieren dürfen, wird noch festgelegt. Es sind voraussichtlich der Bau, die Landwirtschaft, die Pflege, der Schiffsbau und vor allem auch der Tourismus, die Gastronomie und die Hotels.
Weitere Bereiche werden unweigerlich hinzukommen. So fordern auch die Minimärkte, in diese Kategorie aufgenommen zu werden. Damit könnten sie künftig Ausländer als Festangestellte beschäftigen, anstatt ausschliesslich auf Austauschstudenten im Teilzeitverhältnis setzen zu müssen. Diese Branche benötigt dringend Personal. Schon heute hat sie über 50’000 Ausländer angestellt. Diese stellen in gewissen Ketten schon fast 10 Prozent der Arbeitskräfte.
«Wir öffnen unser Land»
Das Umdenken in der japanischen Regierung bestätigte Aussenminister Taro Kono am World Economic Forum in Hanoi, wie die Japan Times berichtete. Die heutige Gesellschaft sei so nicht mehr aufrechtzuerhalten. «Wir öffnen unser Land und unseren Arbeitsmarkt. Wir führen neue Arbeitsbewilligungen ein und heissen alle willkommen, die Willens sind, sich der japanischen Gesellschaft anzupassen», sagte Kono.
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