Mit dem Mini-Shinkansen nach Yamagata

Die Präfektur Yamagata gehört zu den unscheinbaren Gegenden Japans. Die Region zieht sich vom bergigen Landesinneren im Nordosten von Honshu bis zur Küste des Japanischen Meeres. Gerade mal 1 Million Menschen leben in dieser ländlich geprägten Präfektur. Lediglich drei Städte, Yamagata, Tsuruoka und Sakata, zählen über 100’000 Einwohner. Ausländische Besucher sind eher eine Seltenheit. 2018 zählte man bescheidene 160’000 Übernachtungen durch Besucher aus Übersee (Asienspiegel berichtete). Dabei hat Yamagata einige Perlen zu bieten: Der an einen Berghang gebaute Tempel Yamadera, der pittoreske Badeort Ginzan-Onsen, die «Schnee-Monster» von Zao-Onsen (Asienspiegel berichtete) oder der heilige Berg Haguro, wo die legendären Yamabushi-Bergmönche zuhause sind (Asienspiegel berichtete).
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Die Geburt des Yamagata-Shinkansen
Lange war die bergige Region vom verkehrstechnischen Fortschritt ausgeschlossen. Das änderte sich am 1. Juli 1992, als Yamagata ans Shinkansen-Netz angeschlossen wurde. Es handelte sich genauer um einen Mini-Shinkansen, für den man kein eigenes Schienennetz gebaut hatte. Stattdessen wurde die bisherige Streckenführung von Schmal- auf Normalspur umgebaut, um höhere Geschwindigkeiten zu ermöglichen. Zunächst wurde die Verbindung zwischen Yamagata und Fukushima-Stadt, das bereits ans Tohoku-Shinkansen-Netz angeschlossen war, eröffnet. Am 4. Dezember 1999 folgte die Erweiterung von Yamagata in die Stadt Shinjo.
Damit wurde es möglich, mit dem Shinkansen umsteigefrei von Tokio bis tief in die Präfektur Yamagata zu fahren. Für diese neue Verbindung wurde sogar eine eigene Shinkansen-Baureihe entwickelt, die jeweils zwischen Tokio und Fukushima an den Tohoku-Shinkansen gekuppelt wird. Auf der kurvigen Yamagata-Shinkansen-Strecke erreichen die aktuell eingesetzten Baureihen E3-1000 und E3-2000 eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Das ist weit weniger schnell als bei den restlichen Shinkansen. Dennoch war die Erschliessung ein verkehrstechnischer Meilenstein für die Region. Von Tokio in die Präfekturhauptstadt Yamagata dauert die Fahrt mit der Tsubasa-Verbindung heute nur noch 2 Stunden 26 Minuten.
Exakt 20 Jahre sind nun seit der Erweiterung und Vollendung des Yamagata-Shinkansen vergangen. Gefeiert wird dieses Ereignis mit einer Zeremonie am 7. Dezember 2019 im Bahnhof Shinjo. Als Andenken hat man ein Stäbchenablage-Set in der Form der drei bisherigen Yamagata-Shinkansen-Baureihen produzieren lassen. Diese sind für 850 Yen in den Yamagata-Shinkansen-Bahnhöfen erhältlich.

Der andere Mini-Shinkansen
Es handelt sich übrigens nicht um den einzigen Mini-Shinkansen in Japan. Seit 1997 verbindet der Akita-Shinkansen im selben Stil die Städte Morioka und Akita. Mit der Verbindung Komachi kann man seither umsteigefrei von Tokio bis nach Akita am Japanischen Meer. 3 Stunden 46 Minuten dauert diese Reisezeit.
Der Standort der Präfektur Yamagata
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