Auch Hachiko trägt Maske
Zehn Jahre lang kam der Akita-Hund täglich zum Bahnhof Shibuya, in der Hoffnung sein Herrchen, Professor Hidesaburo Ueno, empfangen zu können. Dieser war jedoch bereits 1925 während der Arbeit unerwartet an einer Hirnblutung gestorben. Hachiko selber verstarb vor 85 Jahren, am 8. April 1935. In Japan wurde er zum Inbegriff für die ewige Treue (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Noch zu seinen Lebzeiten wurde die erste Hachiko-Statue errichtet. Das war 1934. Heute ist die Statue vor dem Bahnhof Shibuya der wohl bekannteste Treffpunkt in Tokio. Geboren wurde Hachiko jedoch weit weg von der Hauptstadt. In Odate erblickte er am 10. November 1923 das Licht der Welt. Die Stadt in der ländlichen Präfektur Akita ist bis heute Stolz auf dieses Erbe.
Hachiko mit Mundschutz
Hachiko und die Akita-Hunderasse sind hier überall präsent (Asienspiegel berichtete). Eine Statue, die lange vor dem lokalen Bahnhof stand (siehe Foto unten), zeigt den Hund in jungen Jahren. Im Gegensatz zum berühmten Vorbild in Shibuya stehen hier beide Ohren aufrecht. Im Mai 2019 erhielt sie mit der Eröffnung des Akita Dog Visitor Center, das zugleich das Tourismuszentrum der Stadt ist, eine neue schöne Heimat.
Seit März ist das Akita Dog Visitor Center wegen der Corona-Krise bis auf Weiteres geschlossen. Zwar hatte die Kleinstadt mit nur einem bestätigten Covid-19-Fall bislang Glück. Trotzdem zeigt man sich solidarisch in dieser für alle schwierigen Zeit. Seit dem 24. April trägt die Hachiko-Statue von Odate ganz offiziell eine Maske. Sie wurde von einem Angestellten genäht. 13 Zentimeter hoch und 40 Zentimeter lang ist diese spezielle Hundemaske. Odate möchte damit ein Zeichen setzen, in der Hoffnung, dass diese Krise überall auf der Welt möglichst bald ein Ende findet.
Das Verbot in Shibuya
Anders reagiert man beim berühmteren Vorbild in Shibuya, wie die Asahi Shimbun berichtet. Auch dort ist dieses Phänomen seit Beginn der Corona-Krise zu sehen. Immer wieder legen Passanten der Statue eine Maske an. Immer wieder nehmen die Betreiber des Ortes die Maske jedoch ab. Inzwischen wird gebeten, von solchen Aktionen abzusehen.
Einerseits herrsche im Land ein Maskenmangel, andererseits ziehe dies nur unnötig Menschenmassen an, die ein Foto schiessen möchten, so die Begründung. Für diesen belebten Ort gelten zudem klare Regeln. Für das Schmücken der Statue braucht es hier eine ausdrückliche Bewilligung. Ausserdem erlaubt man nur Aktionen, die einer öffentlichen Sache dienen. Die Maskendiskussion scheint selbst bei Hachiko nicht Halt zu machen.
Ein Foto von Hachiko im Jahr 1934
Die Hachiko-Statue von Odate am alten Standort
Der Standort des Akita Dog Visitor Center
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken