Die Zukunft der Japan-Flüge
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 führten die Flughäfen eine Reihe neuer Sicherheitsmassnahmen ein. Verschärfte Kontrollen, längere Warteschlangen sowie strenge Regeln für das Handgepäck wurden zur neuen Normalität. Alles ordnete sich der Terrorgefahr unter. Das Corona-Zeitalter verändert die Flugbranche in einem ähnlichen Stil. Die Gesundheit wird zusätzlich zur Sicherheit zu einem neuen Pfeiler der kommerziellen Luftfahrt.
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Diese Entwicklung begann unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie, als erste Hygienemassnahmen umgesetzt wurden. Kurz darauf wurden die Quarantänestationen für das Testen massiv ausgebaut, so auch in den Tokioter Flughäfen Narita und Haneda (Asienspiegel berichtete). Nun wird es darum gehen, möglichst viele Schritte zu digitalisieren, um die Wiederbelebung der geschäftlichen und touristischen Langstreckenflüge zu ermöglichen.
ANA testet den digitalen Gesundheitspass
Bei den japanischen Fluggesellschaften hat die Zukunft diese Woche begonnen. All Nippon Airways (ANA) hat auf dem Flug von Haneda nach New York zum ersten Mal einen digitalen Gesundheitspass getestet. Mit dieser App kann der Passagier sein neuestes Covid-19-Testresultat wie auch den Impfstatus vorweisen. Uneinheitliche Papierdokumente entfallen im Idealfall komplett. Die Arbeit für die Angestellten am Check-in-Schalter und für die Einreisebehörden wird dadurch beschleunigt. Den Passagieren schenkt die App die Gewissheit, mit Testresultaten einzureisen, die von den Behörden auch wirklich anerkannt werden.
ANA arbeitet versuchsweise mit der App CommonPass, die von der Schweizer NPO The Commons Project in Kooperation mit dem World Economic Forum (WEF) entwickelt wurde und zum Ziel hat, eine sichere Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs zu ermöglichen. Es ist nicht der einzige digitale Gesundheitspass. Auch die EU und die International Air Transport Association arbeiten an solchen Projekten. Konkurrent Japan Airlines (JAL) hat ebenfalls angekündigt, mit CommonPass erste Tests durchzuführen.
Ohne Smartphone keine Einreise
Für eine künftige Japan-Reise bedeutet dies, dass man sich daran gewöhnen muss, womöglich gleich mehrere Apps auf dem Smartphone installieren zu müssen. Schon heute gilt für alle einreisenden Passagiere nach Japan, die Apps Overseas Entrants Locator (OEL), Skype oder Whatsapp sowie COCOA installiert zu haben. Zusätzlich muss man via Google Maps die Standortfreigabe aktivieren (Asienspiegel berichtete).
Diese Dienste ermöglichen den Behörden, die im Frühjahr 2021 verschärften Auflagen für die 14-tägige-Quarantäne besser zu überprüfen (Asienspiegel berichtete). Ausnahmen werden nicht genehmigt. Besitzt man kein Smartphone, muss man eines auf eigene Kosten im Flughafen mieten. So ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der digitale Gesundheitspass zur Pflicht-App wird.
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