Das Redesign eines legendären Logos
Eine schwarze Katzenmutter, die ihr Junges am Nackenfell trägt, auf einem gelben Hintergrund: Dieses Logo kennt in Japan jedes Kind. Das Lieferunternehmen Yamato Transport machte es 1957 zu seinem unverkennbaren Markenzeichen. Von Kuroneko Yamato («Schwarze Katze Yamato») sprechen die Japaner, wenn sie Yamato Transport meinen.
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Mit der Gründung des populären Express-Zustelldienstes Takkyūbin wurde dieses Firmenlogo ab den 1980ern zu einem überall präsenten Bestandteil des japanischen Alltags (Asienspiegel berichtete). Die schwarze Katze ist auf allen Lieferwagen, den Boxen und den Uniformen der Angestellten zu sehen.
Das neue Logo
Lange 64 Jahre bliebe dieses Logo unverändert. Nun aber hat sich Yamato Transport an ein Redesign gewagt. Es ist eine sanfte Modernisierung. Das Logo erkennt man immer noch auf den ersten Blick. Die Konturen sind jedoch kantiger und abstrakter geworden. Zwischen den Gesichtern der beiden Katzen gibt es keine abgrenzenden Linien mehr. Die Katzenmutter sieht man nicht mehr im Gehen, sondern im Stehen.
Ganz dem digitalen Zeitalter entsprechend wurde noch ein zusätzliches quadratisches Logo erschaffen, auf dem nur noch die Umrisse zweier Katzenköpfe zu sehen sind. Auch die Lieferwagen erhalten einen neuen Anstrich. Die bislang typische grün-beige Farbe verschwindet komplett. An ihre Stelle tritt eine weiss-gräuliche Hintergrundfarbe.
Die Umstellung auf das neue Logo erfolgt mit Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. April 2021. Gestaltet hat das Logo das Nippon Design Center unter der Leitung des renommierten Grafikers Kenya Hara, der auch Art Director von Muji ist.
Die Geschichte hinter dem Logo
Die Idee für das legendäre Firmenlogo hatte übrigens Masao Ogura, Sohn des Gründers Yasuomi Ogura und langjähriger Präsident von Yamato Transport. In den 1950er-jahren liess er sich von einer Werbung der amerikanischen Umzugfirma Allied Van Lines inspirieren. Darauf war eine realistisch dargestellte Katze zu sehen, die ihr Junges mit dem Mund am Nackenfell trug. Diese Bild, das für Zuverlässigkeit, einen rücksichtsvollen Umgang und Höflichkeit stand, gefiel Ogura derart, dass er, nachdem er von Allied Van Lines die Einwilligung erhalten hatte, seiner PR-Abteilung ein Logo mit diesem Motiv in Auftrag gab.
Als Vorlage nutzte der zuständige Grafiker, Takeshi Shimizu, zwei Katzenskizzen seiner damals sechsjährigen Tochter. Drei Monate später war das heute legendäre Logo geboren. Das war im Jahr 1957.
Diese inzwischen historischen Zeichnungen wurden übrigens 2016 in einem Firmenlagerhaus in Gunma wiederentdeckt. Shimizu hatte die Skizzen in der Schublade seines Bürotischs aufbewahrt. Nach seinem plötzlichen Tod 1966 wurden sie zusammen mit anderen Dokumenten in das Lagerhaus gebracht, wo sie 50 lange Jahre unberührt und unentdeckt blieben.
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