Okonomiyaki in Hiroshima
Seit 2009 schreibe ich diesen Blog. Über 4500 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen überarbeiteten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 6. Juni 2017.
AUS DEM ARCHIV – Okonomiyaki wird einfachheitshalber gerne mit einem Pfannkuchen oder einer Omelette verglichen. Die Speise wird mit Mehl, Eiern, Fleisch, Tintenfisch, Kohl und Gemüse zubereitet. Zur Garnitur gehören die dickflüssige süsse Okonomiyaki-Sauce, Mayonnaise, Beni-Shōga (eingelegter Ingwer) sowie getrocknete Bonito- und Algenflocken. Die Zubereitung sowie die Zutaten variieren je nach Region und Koch. Beispielsweise gehören bei der Variante aus Hiroshima Nudeln dazu. Die Zutaten werden zudem aufeinandergeschichtet (siehe Video oben), während in Osaka alles vermischt und anschliessend gebraten wird.
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Diese beiden Städten sind die Hochburgen dieser Speise. 2016 zählte man in Osaka 2653 und in Hiroshima 1605 auf Okonomiyaki spezialisierte Restaurants. Hiroshima besitzt somit 5,7 solcher Lokalitäten pro 10’000 Einwohner. Das ist fast fünfmal mehr als im landesweiten Durchschnitt. Und so hat man in dieser Stadt im Südwesten der Hauptinsel Honshu die Qual der Wahl. Um sich eine Übersicht zu verschaffen, empfehle ich den Besuch des Okonomi-Mura (dt. «Das Okonomi-Dorf) im Zentrum der Stadt. Auf drei Stockwerke verteilt findet man dort 23 Okonomiyaki-Stände, die zumeist von Familien geführt werden. Manche von ihnen sind seit 50 Jahren im Geschäft. Jeder davon pflegt seine eigenen Traditionen und Zubereitungsarten. Auf einer heissen Pfanne werden die Okonomiyaki im Minutentakt vor den Gästen zubereitet.
Eine lange Geschichte
Das Okonomi-Mura versprüht eine ganz besondere nostalgische Atmosphäre. Ein Besuch ist eine Reise in die Zeit des aufkommenden Wirtschaftsbooms der 1960er-Jahre (Asienspiegel berichtete). So liegt der Ursprung dieser gastronomischen Sehenswürdigkeit in der Nachkriegszeit, als Familien im Viertel Shintenchi Buden, die sich mehrheitlich auf Okonomiyaki spezialisierten, eröffneten. Wegen Neubauten zogen die Besitzer 1965 in ein zweistöckiges Haus um. Es war die Geburt des Okonomi-Mura. Der Ort entwickelte sich so zu einem Zentrum der Okonomiyaki-Kultur Hiroshimas. 1992 folgte der Umzug in das Hochhaus, wo die 23 Stände bis zuhause sind. Die intime Atmosphäre der Anfangstage ist bis heute das Markenzeichen des Okonomi-Mura geblieben.
Ein Kurzfilm über das Okonomimura
Standort von Okonomimura
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