37 Grad: Hitzetage in Japan
Der Hochsommer hat in Japan begonnen. Gestern wurden Temperaturen von über 37 Grad gemessen. Gleich an 77 Orten wurde diese Schwelle überschritten. Am heissesten wurde es in Ashoro auf Hokkaido. 37,5 Grad wurde in dieser ländlichen Gegend gemessen. In der nahe gelegenen Stadt Obihiro waren es 37,1 Grad. Es war der bislang heisseste Tag in diesem Jahr. Mōshobi heissen diese Hitzetage auf Japanisch.
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In 643 weiteren Orten wurden Temperaturen von über 30 Grad Celsius registriert. Diese grosse Hitze setzt sich auch am heutigen Montag von der Nordinsel bis nach Osaka fort. Gleichzeitig hat sich über dem Pazifik ein Taifun gebildet, der voraussichtlich am 20. Juli 2021 über Okinawa ziehen wird.
Hitzschlag-Alarm für Tokio
Zum ersten Mal in diesem Jahr hat das Umweltministerium für den heutigen Montag den Hitzschlag-Alarm für die Hauptstadt und neun weitere Präfekturen ausgerufen. Dieses System findet nach einer Testphase im Sommer 2020 (Asienspiegel berichtete) neu landesweit Anwendung. Als Grundlage dient hierzu die «Wet Bulb Globe»-Temperatur (WBGT), die nicht nur die übliche Lufttemperatur, sondern auch die Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung berücksichtigt.
Corona und die Hitze
Somit meldet sich der Hochsommer just wenige Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in der japanischen Hauptstadt. Die Organisatoren von «Tokyo 2020» wie auch das Gesundheitswesen werden nicht nur mit einer schwer kontrollierbaren Corona-Pandemie, sondern auch mit der Gefahr von Hitzschlägen unter Athleten zu kämpfen haben.
Die extreme Hitze ist für Japan eine Naturgefahr, die wie Erdbeben, Taifune, Vulkanausbrüche und Überschwemmung von den Behörden viel Aufmerksamkeit erfordert. Die Zahlen sprechen für sich. Im vergangenen Jahr mussten 64’869 Personen wegen Hitzschlags ins Krankenhaus eingeliefert werden. Im Rekordjahr 2018 waren es 95’137 Personen. Zwischen dem 1. Juni und dem 11. Juli 2021 waren es bereits 8238 Einlieferungen.
«Tokyo 1964» im Herbst
Übrigens wurde bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio dieser Umstand noch berücksichtigt. Wegen der chronischen Sommerhitze, der hohen Luftfeuchtigkeit und der Taifun-Gefahr liess das IOK die Spiele damals zwischen dem 10. und 24. Oktober 1964 austragen.
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