Neue Wörter für die extreme Hitze

Am gestrigen Dienstag, 16. August 2022, erlebte Japan einen weiteren Hitzetag in diesem Sommer. Höchsttemperaturen von 38 Grad wurden im Grossraum Tokio und in anderen Teilen des Landes gemessen. In Japan existieren für die sommerlichen Tage spezifische Fachbegriffe. Von einem natsubi, einem gewöhnlichen Sommertag, wird gesprochen, wenn sich die Temperaturen zwischen 25 und 29 Grad bewegen. Derweil heisst es manatsubi, «ein Hochsommertag», wenn die Temperaturen auf über 30 Grad ansteigen. Sind es mehr als 35 Grad, wie am gestrigen Dienstag, ist von mōshobi, «einem Tag der grossen Hitze», die Rede. Derweil spricht man von einer Tropennacht, nettaiya, wenn die Temperaturen nach Sonnenuntergang nicht unter 25 Grad sinken.
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Der Klimawandel hat die Zahl der heissen Sommertage in die Höhe schnellen lassen. Selbst Tage mit über 40 Grad sind nichts mehr Seltenes. Wurde dieses Phänomen zwischen 1875 und 2000 gerade mal 8 Mal registriert, gab es zwischen 2001 und 2021 bereits 59 solche extreme Hitzetage. In diesem Jahr wurden die 40 Grad-Marke zum ersten Mal am 25. Juni überschritten. 40,2 Grad waren es in Isesaki in der Präfektur Gunma (Asienspiegel berichtete). Eine Woche später, am 1. Juli 2022, wurde diese kritische Marke gleich in drei Präfekturen überschritten. Entsprechend häufen sich auch die Nächte mit über 30 Grad.
«Brütender Hitzetag» und «Super-Tropennacht»

Angesichts dessen wurde es für die Japan Weather Association Zeit, die Fachbegriffe für die Hitze zu erweitern. Bei 130 Meteorologen fragte sie nach. Die Auswertung ergab, dass das Wort kokushobi (酷暑日) das Rennen machte. Somit wird dieses Wort, das sich als «Tag der brütenden Hitze» übersetzen lässt, neu verwendet, wenn das Thermometer auf über 40 Grad Celsius ansteigt. Der zweite neue Begriff ist chōnettaiya (超熱帯夜), eine «Super-Tropennacht», die neu heisse Nächte von über 30 Grad Celsius beschreibt.
Die Japan Weather Association betont, dass es sich bei diesen beiden Bezeichnung um einen selbständigen Entscheid der Vereinigung handelt. Ob dereinst auch die japanische Wetterbehörde diese Ausdrücke offiziell absegnen wird, bleibt offen. Übrigens ist das Wort kokushobi keine Neuerfindung. Bis 2007 wurde es regelmässig verwendet, um Tage mit über 35 Grad zu beschreiben. Schliesslich wurde dieses Wort durch mōshobi ersetzt, das die Wetterbehörde damals zum offiziellen meteorologischen Fachausdruck erklärte.
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