Japans baden­de Schneeaffen

Die Schneeaffen baden vor­nehm­lich in den Win­ter­mo­na­ten.
Die Schnee­af­fen baden vor­nehm­lich in den Win­ter­mo­na­ten. Asi­en­spie­gel

Die baden­den Schnee­af­fen von Yama­nou­chi in der Prä­fek­tur Naga­no kön­nen heu­te als natür­li­ches Wahr­zei­chen Japans bezeich­net wer­den. Bei west­li­chen Tou­ris­ten sind sie fast so bekannt wie das Schrein­tor von Miya­ji­ma (Asi­en­spie­gel berich­te­te) oder der Berg Fuji (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Dabei sah es noch in den 1950er-Jah­ren nicht gut aus für die fried­li­chen Tie­re. Als man damals begann, im nahe gele­ge­nen Shi­ga-Kōgen Ski­ge­bie­te zu bau­en, wur­de ihr Lebens­raum immer klei­ner. Die Affen wichen in die Täler aus und such­ten in den umlie­gen­den Dör­fern nach Nah­rung. Die Bewoh­ner emp­fan­den sie als Pla­ge und began­nen, sie zu jagen. Der Japa­ner Soga Hara, ein Ange­stell­ter der Naga­no Elec­tric Rail­way, mach­te sich Sor­gen um das Über­le­ben der Japan­ma­ka­ken in der Region. 

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Im Jigo­ku­da­ni, dem engen, abge­le­ge­nen «Höl­len­tal» des Ortes, beob­ach­te­te er, wie die Affen im ört­li­chen Ryo­kan Kōra­ku­kan, das seit 1864 dort steht, auf den Geschmack des win­ter­li­chen Onsen-Bades gekom­men waren. Sie ahm­ten die Gäs­te ein­fach nach und stie­gen gleich mit ins Bad. Bis heu­te sind sie welt­weit die ein­zi­gen Affen, die die Vor­zü­ge der heis­sen Quel­len zu schät­zen wis­sen. Doch was amü­sant wirk­te, wur­de für das Ryo­kan aus hygie­ni­schen Grün­den zum Pro­blem. So kam Soga Hara auf die Idee, etwas ober­halb des Kōra­ku­kan ein eige­nes Bad mit heis­sem Quell­was­ser für die Affen zu bau­en. Gleich­zei­tig soll­te es das Zen­trum eines Natur­schutz­ge­bie­tes werden. 

Die genia­le Idee von Sogo Hara

Alt und jung geniessen das wärmende Bad.
Alt und jung genies­sen das wär­men­de Bad. Asi­en­spie­gel

1964 wur­de der Jigo­ku­da­ni Mon­key Park dank der Bemü­hun­gen von Hara eröff­net. Indem man begann, den frei leben­den Tie­ren täg­lich ein Mini­mum an Fut­ter zu geben, konn­te man errei­chen, dass die Affen im Park und im Bad blie­ben und nicht wei­ter in die Dör­fer zogen, wo sie wei­ter­hin als Pla­ge ange­se­hen wur­den. Das Expe­ri­ment gelang. Seit­dem genies­sen die Affen das wär­men­de Bad in den kal­ten Win­ter­mo­na­ten. Es ist ein fas­zi­nie­ren­des Schau­spiel. Die Füt­te­rung sorgt inzwi­schen dafür, dass die Affen auch in den wär­me­ren Mona­ten auf dem Gelän­de anzu­tref­fen sind. Eine Titel­ge­schich­te im LIFE-Maga­zin von 1970 mach­te die Schnee­af­fen letzt­lich weltberühmt. 

Die Schnee­af­fen von Naga­no sind ein wun­der­ba­res Bei­spiel dafür, wie aus Feind­se­lig­keit eine fried­li­che Koexis­tenz wer­den konn­te, von der die umlie­gen­den Onsen-Dör­fer sehr pro­fi­tie­ren. Nie­mand wür­de hier mehr ein böses Wort über die Affen ver­lie­ren, auch wenn sie sich noch gele­gent­lich in den Gas­sen von Shi­bu-Onsen zei­gen. Und das alles ist der Tat­kraft eines ein­zi­gen Man­nes zu verdanken. 

Der Weg zu den Schneeaffen

Hier nahm alles sei­nen Anfang: Im his­to­ri­schen Ryo­kan Kōra­ku­kan.
Hier nahm alles sei­nen Anfang: Im his­to­ri­schen Ryo­kan Kōra­ku­kan. Asi­en­spie­gel

Um zum Jigo­ku­da­ni Mon­key Park zu gelan­gen, ist ein etwa 20- bis 30-minü­ti­ger Fuss­weg durch ein Wald­stück nötig (unbe­dingt gutes Schuh­werk mit­brin­gen oder vor Ort mie­ten). Der Park selbst ist ein Tier­re­ser­vat. Die Affen bewe­gen sich frei auf dem Gelän­de und kom­men und gehen, wann sie wol­len. Füt­tern und Berüh­ren ist strengs­tens ver­bo­ten. Die Affen sind sehr fried­lich und ruhig. Es lohnt sich, den Park zwi­schen Dezem­ber und März an einem frü­hen Win­ter­mor­gen zu besu­chen. In den Mor­gen­stun­den ist der Park viel weni­ger besucht. Am bes­ten über­nach­tet man im his­to­ri­schen Onsen-Dorf Shi­bu-Onsen oder im benach­bar­ten Yuda­n­a­ka-Onsen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Bus­se fah­ren aber auch vom Bahn­hof Naga­no direkt zur Sta­ti­on «Kan­ba­ya­shi Onsen», von wo der Fuss­weg ins Höl­len­tal beginnt.

Es handelt sich um Japanmakaken.
Es han­delt sich um Japan­ma­ka­ken. Asi­en­spie­gel
Spi­ri­ted Away: Gleich in der Nähe ist das his­to­ri­sche Onsen-Dorf Shi­bu-Onsen.
Spi­ri­ted Away: Gleich in der Nähe ist das his­to­ri­sche Onsen-Dorf Shi­bu-Onsen. Asi­en­spie­gel
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