Benesse Art Site Naoshima: Japans blühende Kunstinseln
Naoshima, Teshima und Inujima sind die Namen dreier kleiner Inseln inmitten der Seto-Inlandsee zwischen den japanischen Hauptinseln Honshu und Shikoku. Hier befindet sich die Benesse Art Site Naoshima, die seit vielen Jahren Kunst- und Architekturliebhaber aus aller Welt anzieht.
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Besonders der japanische Architekt Tadao Ando, der für seine minimalistischen Bauten bekannt ist, hat die Inselwelt geprägt. Mehrere Museen auf Naoshima wurden von ihm entworfen. Beton, Holz und Licht prägen seine Konstruktionen. Den Anfang machte er 1992 mit dem Benesse House Museum, das zugleich Museum und Hotel ist. Über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren wurde die Benesse Art Site Naoshima immer weiter ausgebaut.
Heute erstrecken sich die permanenten Kunstwerke über die drei Inseln und weitere Dörfer der Inselregion. Es ist ein Komplex, in dem sich Natur, Museen und Kunstwerke zu einem einzigartigen Erlebnis verbinden, das sich am besten mit dem Fahrrad erkunden lässt. Der gelbe Kürbis der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama, das in den Felsen gebaute Chichu Art Museum, das fünf Seerosenbilder von Claude Monet beherbergt, und das Teshima Art Museum von Ryue Nishizawa (SANAA) sind im Laufe der Jahre zu unverwechselbaren Wahrzeichen geworden.
Der Mann dahinter
Allzu gerne wird vergessen, wer dieses Jahrhundertprojekt überhaupt erst möglich gemacht hat. Es ist der Verleger Soichiro Fukutake, der Naoshima, Teshima und Inujima zu seinem Vermächtnis gemacht hat. Der heute 78-jährige Milliardär übernahm 1986 das Verlagshaus Fukutake Publishing von seinem Vater und machte daraus den Bildungskonzern Benesse Holdings, zu dem heute unter anderem die Berlitz-Sprachschule gehört. Finanziert von der Fukutake Foundation und der Benesse Group entstehen auf den Inseln im jährlichen Rhythmus neue Kunstprojekte (Asienspiegel berichtete). Dazu lädt Fukutake Künstler aus aller Welt ein. Die Standorte für seine Museen auf den Inseln wählt er persönlich aus.
Die Kunstwerke selbst sind jeweils so konzipiert, dass sie die Besonderheiten der entworfenen Gebäude, der Natur und der Kulisse der Seto-Binnensee nutzen. Ein Besuch ist eine einmalige Erfahrung, Kunst neu zu erleben und gleichzeitig mit der Natur und ihren Bewohnern in Kontakt zu kommen. Höhepunkt ist jeweils die Setouchi-Triennale, die das nächste Mal 2025 stattfindet und jeweils die gesamte Inselregion einbezieht.
Mit diesem innovativen Ansatz ist es Fukutake gelungen, aus einst industriell genutzten Inseln blühende Kunstwelten im Einklang mit der Natur und ihrer Geschichte zu schaffen. Gleichzeitig ist es zu einem Modell geworden, um der zunehmenden Entvölkerung der ländlichen Gebiete Japans entgegenzuwirken.
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