Towari-Soba: 100-prozentige Buchweizennudeln

Buchweizennudeln sind eine japanische Spezialität. Man isst sie entweder in einer heissen Brühe (jap. Kake-Soba) oder kalt als Zaru-Soba. Dabei werden die kalten Nudeln, die auf einer Bambusunterlage (Zaru) serviert werden, mit Stäbchen in eine Sauce aus Soja, süssem Reiswein, Frühlingszwiebeln, Ingwer und Wasabi getaucht und dann genüsslich laut in den Mund geschlürft. In den heissen Monaten ist Zaru-Soba eine besonders wohltuende Erfrischung.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Heute wird ein Grossteil des Buchweizens aus China importiert. Aber auch in Japan gibt es noch traditionelle Anbaugebiete wie die Präfekturen Nagano oder Hokkaido. Die Verarbeitung zu Nudeln begann in Japan im 16. Jahrhundert. In der Edo-Zeit (1603−1868) etablierte sich das Gericht endgültig.
Die Verarbeitung zu Nudeln ist ein äusserst schwieriger Prozess. Denn anders als der Name vermuten lässt, ist Buchweizen ein glutenfreies Pseudogetreide. Deshalb fügen die meisten Köche in Japan bei der Nudelherstellung Weizenmehl hinzu, um den Teig besser zusammenzuhalten. Dadurch lassen sich die Nudelfäden leichter schneiden. In Japan spricht man in diesem Fall von Ni-Hachi-Soba (dt. «2 – 8-Soba»), was gleichzeitig das Verhältnis zwischen Weizen (20 Prozent) und Buchweizen (80 Prozent) definiert.
Die 100-prozentigen Soba

Es gibt jedoch Köche, die das Handwerk beherrschen, Nudeln aus 100 Prozent Buchweizen herzustellen. Es gehört viel Erfahrung dazu, den Nudeln die richtige Konsistenz zu geben, damit sie nicht zerfallen. Diese Sorte nennt sich Towari-Soba («100 Prozent Soba»).
Das kleine Restaurant Mizunokaze am malerischen See Kawaguchikō am Fusse des Berges Fuji setzt auf diese anspruchsvolle Tradition. Es ist ein kleines, aufgeräumtes Restaurant mit Tisch- und Tatami-Bereich. Aus dem Fenster hat man einen herrlichen Blick auf den Fuji. Hier wird ausschliesslich Towari-Soba serviert. Die Nudeln aus 100 Prozent Buchweizen kann man kalt oder warm bestellen, wahlweise mit Beilagen. Meine Wahl fiel auf das Gericht Tempura Zarusoba (siehe Foto oben).
Bei Mizunokaze wird der Buchweizen ohne Schale verarbeitet. Das gibt den Nudeln eine besonders helle Farbe. Die Towari-Soba zeichnen sich ausserdem durch einen milderen Geschmack als die weit verbreiteten Ni-Hachi-Soba aus. Es ist ein einfaches Mittagessen, das keine Wünsche offen lässt. Das zart frittierte Tempura ist die ideale Beilage. Ich habe selten so gutes Zaru-Soba gegessen.
Buchweizen-Allergie
Buchweizen wird übrigens nicht von allen Menschen vertragen. Er gehört zu den typischen Nahrungsmitteln, die allergische Reaktionen auslösen können. In Japan leiden schätzungsweise 60‘000 Menschen an dieser Allergie. Mit einem speziellen Aufkleber kann die Verträglichkeit getestet werden (Asienspiegel berichtete).
Buchtipp
«In Japan – Der praktische Reiseführer» (Edition 2023) von Jan Knüsel als E-Book.
Pocket-Wifi
Unlimitierten Internetzugang in Japan mit Japan Wireless, inkl. Rabatt-Coupon in der Höhe von 10% (Code: JWASIENSPIEGEL)
eSIM
Internetzugang in Japan mit einer eSIM von Japan Wireless für Ihr Smartphone.
Airport Taxi
Mit dem Airport Taxi zum Pauschalpreis von den Flughäfen Haneda, Narita nach Tokio sowie Kansai Airport nach Osaka und umgekehrt.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
November 2023 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken