Leckeres Fukushima
Gebratener Seeigeleier, ein Markelen-Hamburger, ein gegrilltes Schwarznessel-Schwein an Pfeffersauce und dazu noch ein Gläschen Sake? Diese typischen Speisen aus Fukushima darf man auch bald im Tokioter Quartier Takaido essen. 47Dining Fukushima heisst das Esslokal, das ab 20. Juni seine Pforten öffnet. Besitzer ist der 29-jährige Kenji Suzuki, der selbst aus der Stadt Iwaki in der Präfektur Fukushima stammt. Er wollte schon immer einen Ort kreieren, an dem man lokale Produkte essen könne, erklärt Suzuki der Zeitung Nikkansports.
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Für Suzuki hat das Restaurant-Projekt jedoch auch einen persönlichen Hintergrund. Die Eisfabrik seiner Familie wurde vom Tsunami weggespült. Obwohl das Geschäft übers Internet weitergeführt wird, sieht er keine rosige Zukunft für die Wirtschaft Fukushimas. Der finanzielle Schaden durch die AKW-Katastrophe ist immens. Entsprechend leiden die dortigen Geschäfte und Landwirte (Asienspiegel berichtete).
Auf Strahlen geprüft
In Japan herrscht denn auch grosse Sorge über möglicherweise verstrahlte Lebensmittel aus der Krisenregion. Mit einer speziellen Hilfsaktion versuchen die jungen Mitglieder der Liberaldemokraten Gegensteuer zu geben. An 40 Orten in ganz Japan verkaufen sie an Bahnhofsständen auf Strahlen getestetes Gemüse aus Fukushima, wie die Asahi Shimbun berichtet. Für 500 Yen (4.40 Euro) pro Beutel.
«Die angebotenen Lebensmittel aus Fukushima wurden alle geprüft und für sicher erklärt», steht jeweils an den Ständen geschrieben. Der Verkaufserlös der Aufklärungskampagne fliesst jeweils übers Rote Kreuz in die Krisenregion.
Sake und Gemüse aus Fukushima
Mit dem Restaurant in Tokio leistet auch Kenji Suzuki seinen persönlichen Beitrag für den Ruf seiner Heimat. «Das Gemüse in unserem Lokal stammt aus der Präfektur Fukushima», so der Besitzer. Die Makrelen würden alle aus dem Gebiet der Sanriku-Küste, welche die nördlichen Präfekturen Iwate und Miyagi umfasst, gefischt. Die Verarbeitung der Makrelen lässt Suzuki jedoch in den Fabriken der Präfektur Fukushima vornehmen. Auch der angebotene Sake kommt aus Suzukis Heimatpräfekur.
Selbst Schriftsteller Rui Yoshida betonte bereits im April gegenüber der Asahi Shimbun, dass der beste Hilfsbeitrag der Kauf von Produkten aus der Krisenregion sei. «Eine richtige Form der Unterstützung wäre Sake aus der betroffenen Region zu trinken», meinte Yoshida, der über Bars und Reisen schreibt (Asienspiegel berichtete), ganz praktisch.
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