Der vergessene Nordosten Japans
Im Geschäftsjahr 2017 (1.4.2017 bis 31.3.2018) hat Japan eine Rekordzahl von 29,77 Millionen ausländischen Besuchern registriert. Das ist im Vergleich zum Kalenderjahr 2017 eine Steigerung um 1 Million. Seit Januar 2018 zählt Japan monatlich sogar über 2,5 Millionen internationale Touristen. Geht es in diesem Rhythmus weiter, dann wird noch im Kalenderjahr 2018 die Zahl von 30 Millionen überschritten werden. Bis 2020 hofft Japan sogar jährlich 40 Millionen Besuchern aus Übersee Willkommen zu heissen.
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Dass das Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist, zeigt ein internationaler Vergleich. Länder wie Frankreich, die USA, Spanien, China oder Italien registrieren heute schon weit über 50 Millionen ausländische Besucher jährlich (Asienspiegel berichtete). Platz für die langfristig angepeilten 60 Millionen Touristen hätte es in diesem langgezogenen Inselstaat mit seinen 127 Millionen Einwohnern genug, wenn sich die Touristenmassen nur genügend verteilen würden.
Denn zurzeit liegt der Fokus der internationalen Gäste noch viel zu stark auf der Hauptstadtregion Tokio und dem Grossraum Kyoto und Osaka, wie die Statistiken belegen (Asienspiegel berichtete). Gleichzeitig gibt es immer noch unzählige Präfekturen, die kaum Beachtung finden. Einige Regionen zählen nicht einmal 100’00 ausländische Besucher pro Jahr (Asienspiegel berichtete).
Die vergessenen Regionen holen auf
Allmählich tut sich aber etwas in dieser Hinsicht, wie ein Blick auf den bislang fast komplett vergessenen Nordosten der Hauptinsel Honshu zeigt, der aus Aomori, Yamagata, Akita, Iwate, Miyagi und Fukushima besteht. Letztere drei Präfekturen leiden bis heute unter den Folgen der Tsunami-Katastrophe. An eine touristische Entwicklung war in den vergangenen Jahren kaum zu denken. Und dennoch scheint nun auch der Nordosten in kleinen Schritten vom Tourismus-Boom zu profitieren. Die gesamte Region zählte 2017 etwas mehr als 1 Million Übernachtung durch ausländische Gäste. Das ist ein neuer Rekord und im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um gleich 40 Prozent, wie die Iwate Nippo berichtet. Über ein Drittel davon waren Taiwaner.
Der Tourismusboom führt offensichtlich dazu, dass immer mehr Besucher wiederholt nach Japan reisen und somit neue Ecken des Inselstaates abseits der Touristenströme entdecken möchten. Die Präfekturen des Nordostens, die landschaftlich wie auch historisch einiges zu bieten haben (Asienspiegel berichtete), entwickeln sich so allmählich zu einem Anziehungspunkt für die Leute, die eine ganz andere Seite des Landes erleben möchten. Die Region hat sich nun zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Zahl von 1,5 Millionen Übernachtungen durch ausländische Gäste zu überschreiten.
Präfektur | Übernachtungen [1] |
---|---|
Aomori | 260’000 |
Miyagi | 240’000 |
Iwate | 190’000 |
Yamagata | 120’000 |
Fukushima | 110’000 |
Akita | 100’000 |
Total | 1’020’000 |
[1]: Übernachtungen durch ausländische Touristen im Jahr 2017
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