Im Land des Personalmangels

Der Gyudon-Anbieter Sukiya musste schon 2014 seine Öffnungszeiten anpassen.
Der Gyudon-Anbie­ter Sukiya muss­te schon 2014 sei­ne Öff­nungs­zei­ten anpas­sen. Foto: Asi­en­spie­gel

Die anhal­tend tie­fe Gebur­ten­ra­te und die Über­al­te­rung in Japan füh­ren zu einem rasan­ten Rück­gang der Bevöl­ke­rungs­zahl (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Für die Wirt­schaft hat die­se Ent­wick­lung dra­ma­ti­sche Kon­se­quen­zen. Bereits heu­te kämp­fen per­so­nal­in­ten­si­ve Bran­chen wie der Dienst­leis­tungs­sek­tor, die Bau­in­dus­trie oder die Pfle­ge­be­ru­fe mit einem Arbeits­kräf­te­man­gel. Die Kri­se ist schon längst im All­tag wahrnehmbar.

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Immer mehr Restau­rants und Geschäf­te müs­sen ihre Öff­nungs­zei­ten ver­kür­zen, den 24-Stun­den-Betrieb ein­stel­len, vor­läu­fig schlies­sen, auf den Mit­tags­be­trieb ver­zich­ten oder das Ange­bot auf der Spei­se­kar­te redu­zie­ren. Ent­neh­men kann man die­se Ände­run­gen jeweils auf klei­nen Info-Zet­teln bei den Ein­gän­gen. Immer mehr ent­täusch­te und über­rasch­te Kun­den pos­ten auf Twit­ter ent­spre­chen­de Fotos (sie­he Tweets unten). Begrün­det wer­den die Mass­nah­men stets mit der­sel­ben Aus­sa­ge: «Wegen Per­so­nal­man­gels…», («Hito­de­bus­o­ku no tame…» – 人手不足の為) 

Ramen-Laden schliesst 52 Ableger

Betrof­fen sind nicht nur klei­ne Geschäf­te, ganz im Gegen­teil. Regel­mäs­sig machen auch gros­se Ket­ten Schlag­zei­len (Asi­en­spie­gel berich­te­te), wie zum Bei­spiel der Gyudon-Anbie­ter Sukiya (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und zuletzt das Ramen-Restau­rant Kōra­ku­en.

Der aku­te Arbeits­kräf­te­man­gel hat dazu geführt, dass die Per­so­nal­kos­ten gestie­gen sind. Der Pro­fit ist dadurch ein­ge­bro­chen. Als Kon­se­quenz dar­aus, wird Kōra­ku­en 52 Able­ger bis März 2018 schlies­sen müs­sen, wie TV Asahi berich­te­te. Das sind immer­hin 10 Pro­zent aller Restau­rants des Nudel­sup­pen-Anbie­ters. Auch sta­tis­tisch ist die­se Ent­wick­lung beleg­bar, wie NHK News berich­tet. Im Novem­ber 2017 kam es allei­ne in Tokio wegen Arbeits­kräf­te­man­gel zu 39 Kon­kur­sen von Unter­neh­men. Ein Gross­teil der Insol­ven­zen fan­den im Dienst­leis­tungs­sek­tor und in der Bau­bran­che statt.

Die Ursa­chen

Neben der Über­al­te­rung und der tie­fen Gebur­ten­ra­te hat auch die kon­junk­tu­rel­le Erho­lung den Eng­pass ver­schärft. Die Mini­märk­te und Restau­rants ver­su­chen den Man­gel schon seit eini­gen Jah­ren mit ver­schie­de­nen Mass­nah­me zu kom­pen­sie­ren: mit der Auto­ma­ti­sie­rung (Asi­en­spie­gel berich­te­te), der Ein­bin­dung von Haus­frau­en, mit der Beschäf­ti­gung von Rent­nern, mit Aus­tausch­stu­den­ten (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und mit aus­län­di­schen Arbei­tern, die ein spe­zi­el­les Prak­ti­kums­vi­sum erhal­ten haben (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Das reicht aber offen­bar nicht aus. Das Land braucht daher drin­gend neue Ansät­ze zur Lösung die­ser Krise.

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