Mundschutz für alle
In Japan gehört der Mundschutz schon seit vielen Jahren zum Alltagsbild (Asienspiegel berichtete). Masken tragen ist nicht peinlich, sondern rücksichtsvoll. Hier gibt es keine endlosen Debatten über deren Wirksamkeit. Gewöhnlich findet man den Mundschutz in allen möglichen Ausführungen in Supermärkten, Drogerien und Minimärkten. Zumindest war dies vor der Covid-19-Krise so. Die aktuelle Pandemie stellt Japan jedoch seit Wochen vor enorme logistische Schwierigkeiten.
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Wenn 127 Millionen Menschen einen Atemschutzmaske für den täglichen Gebrauch benötigen, dann ist der akute Mangel vorprogrammiert. Der Mundschutz ist zur begehrten Ware geworden. Manche stehen stundenlang an, um einen Mundschutz zu ergattern. Bei den meisten Online-Händlern muss man aktuell wochenlang auf eine Lieferung warten. Viele haben daher begonnen, ihre eigenen Masken herzustellen (Asienspiegel berichtete). Auf Youtube findet man zahlreiche Anleitungen für handgemachte Masken.
Der akute Maskenmangel
Die Regierung arbeitet derweil seit Wochen daran, den Maskenmangel zu beheben. Seit März gibt es ein Verbot für den privaten Wiederverkauf von Atemschutzmasken. Die inländischen Firmen sind zudem 24 Stunden am Produzieren. Die Kapazitäten wurden um das Dreifache erhöht. Selbst der Elektronikproduzent Sharp stellt nun Mundschütze her. Im April wird Japan mehr als 700 Millionen Masken aus inländischer Produktion produziert haben. Zusätzlich wird ein Grossteil aus China importiert.
Die Regierung hat letzte Woche begonnen, an 58 Millionen Haushalte je 2 Masken zu versenden. 46 Milliarden Yen wurden hierfür investiert, was nicht überall auf Verständnis stiess (Asienspiegel berichtete). Die wiederverwendbaren Masken, die den Übernamen Abenomask erhalten haben, seien zu spät angekommen, zu teuer und zu klein. In fast 2000 Fällen habe man sogar Dreckspuren vorgefunden.
Die Masken-Rationierung
Eine andere Lösung hat die Präfektur Fukui für ihre knapp 760’000 Einwohner gefunden. In Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmen Fujikon konnte sie 300’000 Packungen mit jeweils 50 Masken erwerben. Dabei wird sichergestellt, dass jeder Haushalt zum Zug kommt. Um Hamsterkäufe und gefährlich lange Warteschlangen zu verhindern, erhält jeder Haushalt einen Coupon, der ihn zum Kauf von maximal 2 Packungen berechtigt. Erhältlich sein wird das Produkt über die Drogeriekette Genky zum Preis von 2350 Yen. Die Coupons werden am 23. April an alle Haushalte versendet und müssen bis zum 10. Mai eingelöst werden. Es ist in Japan die erste Präfektur, die den Maskenverkauf rationiert und somit sicherstellt, dass jeder Einwohner seinen Mundschutz erzhält.
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