Japan: Grossevents im Corona-Zeitalter

Fussball ohne Zuschauer. An dieses Bild hat man sich in Europa gewöhnt. In Japans Profisport verfolgt man derweil einen anderen Ansatz. Am 10. Juli wurde die erlaubte Zuschauerzahl für sämtliche Grossveranstaltungen von 1000 auf maximal 5000 erhöht. Bei einer geringeren Sitzkapazität gilt die Regel, dass die Arena zur Hälfte belegt werden darf. Zusätzlich wurden zahlreiche Schutzmassnahmen erarbeitet.
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Die Sportligen erstellten hierfür umfassende Regeln. Wie eine Umsetzung aussieht, hat das Baseballteam der Yokohama DeNA BayStars auf der Website übersichtlich illustriert. So wird beim Eingang die Körpertemperatur gemessen. Die Zuschauer müssen während des Spiels Maske tragen und genügend Abstand halten. Lautes Anfeuern und Gesang sind tabu. Stattdessen wird viel geklatscht (Asienspiegel berichtete).
Vorläufig keine weitere Lockerung
In einem weiteren Schritt wollte man ab 1. August die Stadien sogar wieder zur Hälfte füllen. Das war zumindest der Plan. Schliesslich wurde dieses Vorhaben auf Ende August verschoben. Zu stark stiegen die Corona-Zahlen wieder an. Mitte August hat sich die Lage nicht verbessert (Asienspiegel berichtete). Die Regierung will daher aller Voraussicht nach auf diese Lockerung bis auf Weiteres verzichten. Auch im September sollen somit nicht mehr als 5000 Zuschauer an Sportevents und anderen Grossveranstaltungen teilnehmen dürfen. Im Baseball und Fussball hat man schon vorzeitig angekündigt, dass man sich an diese Empfehlung halten werde. Im Sumo hat man beim grossen Turnier im Juli die tägliche Zuschauerzahl auf 2500 begrenzt. Zu gross ist die Sorge, dass es zu einem Superspreading-Event kommen könnte.
Glücklicherweise ist bei Fussball- und Baseballspielen ein solches Horrorszenario bislang nicht eingetreten. Infektionen innerhalb von Sportmannschaften konnten aber auch in Japan nicht verhindert werden. Vergangene Wochen haben sich beim J-League-Klub Sagan Tosu mindestens 11 Personen angesteckt. Der Fussballklub hat daraufhin sämtliche Spiele bis zum 25. August abgesagt.
Theater und Konzerte unter Beobachtung
Vor einem ähnlichen Problem steht die Theater- und Konzertwelt. Dort kam es tatsächlich zu Cluster-Bildungen. Der bislang bekannteste Fall ereignete sich im Juli im Theater Molière in Shinjuku. Mindestens 75 Mitarbeiter und Zuschauer hatten sich bei einer Vorführung mit Covid-19 angesteckt.
Auch die kleinen Musikklubs im Land haben sich wiederholt als Infektionsherde entpuppt. Zuletzt kam es in einem Live House in Sapporo zu mehrere Ansteckungen, weil vermutlich nicht alle Gäste konsequent Maske trugen. Dabei zeigt sich, dass enge geschlossen Räumlichkeiten weitaus gefährlich sind als grosse offene Stadien. Von einer Rückkehr zur Normalität sind aber sämtliche Veranstalter noch weit entfernt.
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