Eine Japan-Einreise ohne Quarantänepflicht
Ab 18. September 2020 dürfen Geschäftsreisende aus Singapur wieder nach Japan einreisen und müssen anschliessend nicht, wie für alle anderen üblich, für 14 Tage in Quarantäne. Es handelt sich seit Beginn der Corona-Krise um die erste Lockerung für Reisende mit kurzer Aufenthaltsdauer in Japan.
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Ohne Restriktionen geht es aber auch in diesem Fall nicht. Die Geschäftsreisenden aus Singapur müssen vor dem Abflug und nach der Landung auf Covid-19 getestet werden. Sie sind zudem verpflichtet, einen detaillierten Reiseplan vorzulegen. Der Bewegungsradius in Japan wird auf den Arbeits- und Übernachtungsort eingeschränkt. Öffentliche Verkehrsmittel dürfen nicht benutzt werden. Für die japanischen Geschäftsreisenden, die nach Singapur reisen, gelten dieselben Regeln.
Ein Modell, das sich ausweiten lässt
Japan beschreitet somit neue Wege bei der Lockerung des Grenzverkehrs. Zwar existieren seit Juli mit Thailand, Vietnam und seit September mit Kambodscha, Laos, Malaysia und Myanmar entsprechende bilaterale Abkommen. Diese beschränken sich aber hauptsächlich auf Personengruppen mit einer längeren Aufenthaltsbewilligung und setzen nach der Einreise eine 14-tägige Quarantäne voraus (Asienspiegel berichtete).
Mit Singapur wurde hingegen erstmals eine Regelung für Geschäftsreisen mit kurzer Aufenthaltsdauer gefunden. Es ist vonseiten Japans ein Modell, das sich schrittweise auf andere Länder und Regionen ausweiten lässt, wie Aussenminister Toshimitsu Motegi an einer Pressekonferenz bestätigte. Die Wahl auf Singapur ist kein Zufall. Japan unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen mit dem Stadtstaat. Weitere Verhandlungen mit Ländern aus Asien und Ozeanien sind am Laufen.
Der lange Weg zur Grenzöffnung
Nach wie vor stehen über 150 Nationen und Regionen auf der Einreiseverbotsliste (Asienspiegel berichtete). Der internationale Flugverkehr ist im Inselstaat dadurch auf ein Minimum geschrumpft. Seit April ist faktisch kein internationaler Tourist mehr ins Land gereist (Asienspiegel berichtete). Selbst für Ausländer mit permanentem Wohnsitz in Japan galt bis vor kurzem noch ein Re-Entry-Verbot (Asienspiegel berichtete).
Japan setzt bei der Grenzöffnung klare Prioritäten. Die Wirtschaft und die Länder in Asien und Ozeanien erhalten den Vorzug (Asienspiegel berichtete). Ausserdem erarbeitet Japan derzeit eine Lösung für den Aufenthaltsstatus der Athleten und Mitarbeiter der verschobenen Sommerspiele im nächsten Jahr (Asienspiegel berichtete). Für die Wiederaufnahme touristischer Einreisen, ganz besonders aus Europa, wird es unter den aktuellen Umständen noch länger dauern.
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