Schulessen Kobe-Beef
Wagyū, das japanische Rindfleisch, ist eine weltweit bekannte Delikatesse. Die Bezeichnung bedeutet nichts anderes als «japanisches Rind» und steht als Überbegriff für die vier japanischen Zuchtrassen Kuroge (Schwarz), Tankaku (Kurzhorn), Akage (Braun) und Mukaku (Hornlos). In ganz Japan werden diese Rinder, bei denen es sich zu 90 Prozent um Kuroge handelt, geduldig grossgezogen. Das Merkmal von Wagyū ist ein gleichmässig mit Fett durchzogenes Muskelfleisch, das richtiggehend auf der Zunge zergeht.
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Sein berühmtester Repräsentant ist das Kobe-Beef, Kobegyū auf Japanisch genannt. Diese Sorte ist – wie der Champagner – geschützt. Nur die Rinder, die von einem Kuroge der Sorte Tajima aus der Präfektur Hyōgo stammen und weitere klar definierte Qualitätsstandards erfüllen, dürfen als Kobe-Beef bezeichnet werden. Lediglich ein kleiner Prozentsatz aller Wagyū-Sorten entspricht diesen Kriterien. Die Preise für diese edle Marke haben in den vergangenen neue Höhen erreicht, auch dank des Tourismusbooms.
60 Tonnen Kobe-Beef für die Schüler
Diese Zeiten sind jedoch abrupt zu Ende gegangen. Die Nachfrage ist seit der Corona-Krise stark zurückgegangen. Die Produzenten bleiben auf riesigen Mengen sitzen. Dies freut zumindest die Kinder der Präfektur Hyogo. So kommen die Schüler von 1086 öffentlichen Schulen nun in den Genuss eines Mittagessens mit gegrilltem Kobe-Beef.
Bis März werden pro Schule drei solcher edler Mahlzeiten serviert werden. 60 Tonnen stellen die Branche zur Verfügung. Die Kosten belaufen sich auf 600 Millionen Yen und werden von der Präfektur Hyogo getragen. Mit diesem Festessen in der Schule will man einerseits die Rinderzüchter unterstützen und andererseits den Kindern diese regionale Spezialität näher bringen. Ausserdem werden die Produzenten somit Übermengen los, die sie sonst kaum hätten verkaufen können.
Eine Branche in der Krise
Die aktuelle Krise beschränkt sich nicht nur auf das Kobe-Beef, sondern auf die gesamte Wagyū-Branche. Die sinkenden Umsätze der Restaurants, die Absagen von Festlichkeiten und das Ausbleiben der ausländischen Touristen haben die Preise regelrecht einbrechen lassen (Asienspiegel berichtete).
Je nach Wagyū-Sorte wurde letztes Jahr im Grosshandel für das Kilo 3000 Yen und mehr bezahlt. Während des Notstands wurde für das Kobe-Beef gerade noch 2000 Yen und für das ebenso begehrte Ōmigyū 1500 Yen bezahlt. Bis heute haben sich die Preise nicht mehr vollständig erholt. Viele Bauern bringt dies in finanzielle Schwierigkeiten. Denn das Grossziehen der Rinder ist aufwendig und teuer. Staatliche Hilfen sollen helfen, diese Branche durch die Krise zu bringen.
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