Japans wichtigste Thunfisch-Auktion
Die Neujahrsauktion im grossen Tokioter Fischmarkt von Toyosu hat eine besondere Bedeutung. Für den qualitativ besten Blauflossen-Thunfisch wird an diesem Morgen stets ein überdurchschnittlich hoher Preis bezahlt. Im Gegenzug ist dem Meistbietenden die nationale Medienaufmerksamkeit gewiss (Asienspiegel berichtete).
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20,84 Millionen Yen wurde am 5. Januar 2021 für einen 208,4 Kilogramm schweren Blauflossen-Thunfisch bezahlt. Das sind umgerechnet 165’000 Euro. Geboten hat diesen Preis das Zwischenhandels-Unternehmen Yamayuki, das bereits 2018 am meisten hinblätterte. Wie in den vergangenen 10 Jahren wurde auch dieser Blauflossen-Thunfisch von Fischern des Dorfes Ōma in der Präfektur Aomori gefangen.
Der Preis im historischen Vergleich
Mit 20,84 Millionen Yen wurde immerhin der achthöchste Preis seit Beginn der systematischen Erfassung dieser Daten vor zwanzig Jahren verzeichnet (siehe Grafik unten). Im Vergleich zu den Vorjahren ist es jedoch ein bescheidener Betrag. 2019 wurde ein Rekordpreis von 333 Millionen Yen erzielt (Asienspiegel berichtete). Im vergangenen Jahr waren es 193,2 Millionen Yen. Somit musste der Fischmarkt einen Rückgang von 90 Prozent hinnehmen.
In den Nullerjahren war ein einstelliger Millionenbetrag die Norm. Im darauffolgenden Jahrzehnt wurden neue Sphären erreicht. Zugleich waren die Schwankungen in dieser Zeit beträchtlich. Das Gewicht und die Qualität des Fisches, die allgemeine Ausbeute am Neujahrstag, die globalen Bestände, die wirtschaftliche Verfassung und vor allem die Symbolik, wie die Eröffnung des neuen Fischmarktes von Toyosu 2019, sind bei der Entstehung dieses Preises entscheidende Faktoren.
Der berühmteste Bieter
Der einzige stabile Faktor in Toyosu ist der Käufer. In den letzten 10 Neujahrsauktionen war 8 Mal Kiyoshi Kimura, Besitzer der Restaurantkette Sushizanmai, der Meistbietende. Er versteht es wie kein anderer, diesen Gewinn für sein Unternehmen zu vermarkten (Asienspiegel berichtete). In diesem Jahr hat er sich laut eigener Aussage bewusst zurückgehalten. Es sei nicht die Zeit für einen verschwenderischen Einkauf.
Die Kaiten-Sushi-Ketten haben die Corona-Krise vergleichsweise gut überstanden. Das hat damit zu tun, dass sich es mehrheitlich um familienfreundliche Restaurants in Vororten handelt (Asienspiegel berichtete). Diese hatten es einfacher als die Izakaya-Kneipen in den urbanen Zentren. Trotzdem bleibt die Ungewissheit. Die Corona-Lage hat sich nicht beruhigt, ganz im Gegenteil. Für den Grossraum Tokio wird ab dem 8. Januar 2021 der Notstand gelten (Asienspiegel berichtete). Die Restaurants, die speziell im Fokus dieser Massnahme stehen, werden aufgefordert, spätestens um 20 Uhr zu schliessen. Ein Millioneneinkauf durch Sushizanmai hätte in dieser Situation ein falsches Signal ausgesendet.
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