Der Mount-Fuji-Bahn einen Schritt näher
Der beliebteste Wanderweg hoch zum Berg Fuji ist die Yoshida-Route in der Präfektur Yamanashi (Asienspiegel berichtete). Gewöhnlich beginnt man diesen Aufstieg bei der fünften Station auf 2300 Metern über Meer. Es handelt sich um eine Raststätte mit Restaurants, Läden, einem Kapselhotel und einem Schrein. Dieser Ort ist zugleich die Endstation der mautpflichtigen Fuji Subaru Line-Strasse. Im Sommer herrscht hier ein reger Busbetrieb. Täglich werden tausende Bergsteiger und Touristen hochgefahren. Für Privatwagen ist der Zugang während der Hochsaison gesperrt.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Für Entlastung sorgen will Kotaro Nagasaki, Gouverneur der Präfektur Yamanashi. Seit seiner Wahl 2019 setzt er sich für den Bau einer Bahn ein, die bis zur fünften Station führt (Asienspiegel berichtete). Nun ist er der Umsetzung dieser Vision einen Schritt näher gekommen.
Der erste Entwurf
Eine Arbeitsgruppe, die sich mit diesem Projekt befasst, hat sich bei einem Treffen am 8. Februar 2021 auf die wichtigsten Punkte geeinigt. Verschiedene Transportmittel, wie eine Standseilbahn, eine Zugstrecke oder eine Seilbahn standen zur Option. Entschieden hat man sich schliesslich für eine Strassenbahn, einen sogenannten Light Rail Train. Diese Lösung hat den Vorteil, dass man auf die bestehende Fuji Subaru Line-Strasse zurückgreifen kann. Die Bahn würde somit den Auto- und Busverkehr komplett ersetzen. Nur noch im Notfall dürften Autos hochfahren.
Der Fahrkartenpreis für die Hin- und Rückfahrt wird auf stolze 10’000 Yen veranschlagt. Die Arbeitsgruppe rechnet mit jährlich 3 Millionen Passagieren. Die Kosten würden sich auf 140 Milliarden Yen belaufen. Es wäre ein Beitrag zu einem umweltfreundlicheren Tourismus mit einem besser kontrollierten Besucherandrang. Geplant ist zudem ein Light Rail Train, der selbst bei eisigen Wetterverhältnissen betrieben werden könnte, um den Wintertourismus auf der fünften Station zu fördern. Wie ein solches Infrastrukturprojekt zu einer Wertsteigerung beitragen kann, machen die Gornergratbahn und die Jungfraubahn in der Schweiz schon lange vor (Asienspiegel berichtete)
Nun müssen viele technische, logistische und finanzielle Fragen geklärt werden. Letztendlich braucht es die Einwilligung auf verschiedenen politischen Ebenen. Bis zum Baustart können noch einige Jahre vergehen.
Die alte Vision einer Fuji-Bahn
Die Vision einer Fuji-Bahn ist nicht neu. Schon vor 90 Jahren gab es erste Pläne für eine Standseilbahn. In den 1950er und 1960er-Jahren kamen neue Ideen auf, wie die Realisierung einer unterirdischen Standseilbahn bis zum Gipfel. Sämtliche Vision wurden jedoch verworfen. Das aktuelle Konzept ist im Vergleich dazu eine pragmatische Lösung, da man auf den Bau neuer Tunnel und Wege verzichtet und stattdessen einfach ein Verkehrsmittel mit einem anderen austauscht, das effizienter und umweltfreundlicher ist. Es wäre keine zusätzliche Belastung für den Berg, ganz im Gegenteil. So gesehen könnte die Umsetzung dieser Fuji-Bahn auf breite Zustimmung stossen.
Der Standort der 5. Station der Yoshida-Route
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken